Sozialdemokraten wollen Diskussion für einen großen Wurf und für ein Pilotprojekt mit großen Chancen für ganz Barsinghausen anstoßen / Städtebaulicher Wettbewerb mit mehreren Architekten soll Perspektiven aufzeigen
BARSINGHAUSEN (ta). Die SPD-Fraktion geht mit einem völlig neuen Ansatz gegen die Verteuerung von Wohnraum und für ein durchmischtes Wohnen von unterschiedlichen Einkommensklassen an die Öffentlichkeit. Ein Pilotprojekt, das einem großen städtebaulichen Wurf gleiche und gleichzeitig die Attraktivität Barsinghausen in seiner Gänze erhöhe, erklären Fraktionsvorsitzender Peter Messing und Ratsherr Friedhelm Feldkamp. Auch ein SPD-Antrag zur Schaffung eines großen Neubaugebietes mit Wohnraum für bis zu 1000 Menschen sei schon formuliert. Man habe auch schon mögliche Flächen für das Megaprojekt im Blick, wolle diese aber erst in den nichtöffentlichen Gremien des Rates und mit der Verwaltung besprechen, um Bodenspekulanten keinen Raum zu geben. Feldkamp, der in Barsinghausen 13 Jahre als Pastor tätig war und sich immer gegen eine Stigmatisierung der Nordstadt stark gemacht hat, sagt, beim Thema Wohnraum gäbe es in Barsinghausen eine gewisse Perspektivlosigkeit. Gleichzeitig breite sich die Knappheit von Wohnraum auch im Umland Hannovers weiter aus. Als Vorbild für das von der SPD vorgeschlagene Projekt diene ein städtebauliches Workshopverfahren in Garbsen, wo ein Team aus Architekten der Kommune Entwicklungschancen für ein neues Quartier aufgezeigt habe. Auch in Barsinghausen sollten verstärkt die Menschen mit niedrigen Einkommen, für Alleinerziehende, junge Familien, Studenten und ältere Leute in den Blick gerückt werden. Daher sollten insbesondere genossenschaftliche Ansätze berücksichtigt werden. Es gehe um das gute Zusammenleben in Barsinghausens Zukunft, daher sollten die Verwaltung und die Politik jetzt neue Akzente setzen und ein städtebauliches Umdenken einleiten, bei dem das Streben nach Rendite hinten anstehen müsse, unterstreicht Feldkamp. Mit eingeplant bei der Gestaltung des neuen Viertels sollten die Anforderungen der Globalisierung, die Digitalisierung und die Mobilität der Meschen werden. Dafür habe die SPD eine Vision entwickelt, so dass sich eine echte Magnetwirkung für die gesamte Stadt ergebe. Es müsse um verschiedene Wohnformen, einen Mix sozialer Milieus, um Barrierefreiheit und eine gute verkehrliche Anbindung gehen. Mit dieser Idee wolle man die anderen Fraktionen und die Verwaltung begeistern, so Ratsherr Maximilian Schneider. Das bisherige Konzept für den Siedlungsbau von Einfamilienhäuser reiche nicht aus. Es fehle an bezahlbarem Wohnraum, ergänzt Ratsherr Henning Schünhof. Zur Realisierung des Projekts sei nun ein wirklicher Dialog nötig. Peter Messing betont, das Thema Wohnungsbau werde Barsinghausen langfristig und nicht bloß bis zum nächsten Kommunalwahlkampf beschäftigen. Noch in diesem Jahr solle der SPD-Antrag auf die Tagesordnung kommen.
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