SPD spricht sich klar gegen eine Verlagerung der Wilhelm-Stedler-Schule aus

Der Haltung der Stadtverwaltung fehle es an Daten, Fakten und Zahlen

BARSINGHAUSEN (red). Nach Auffassung der SPD Barsinghausen lässt die Verwaltungsvorlage für den Neubaustandort der Wilhelm-Stedler-Schule viele Fragen offen und stellt für die Verlagerung des Grundschulstandorts in die Schulstraße keine überzeugende Begründung dar. „Dass eine Stadtverwaltung sich bei einer finanziell und städtebaulich derart bedeutsamen Entscheidung lediglich auf Erwartungen stützt, ist wirklich sehr dünn“, betont der Fraktionssprecher der SPD im Finanzausschuss Stephan Täger. „Wir müssen feststellen, dass es an Zahlen, Daten, Fakten und somit an einer richtigen Grundlagenermittlung fehlt“, so Täger weiter. Der Ortsvereinsvorsitzende der SPD Reinhard Dobelmann betont deshalb: „Für uns ist die Verlagerung der Grundschule in die Schulstraße mit zu vielen Unwägbarkeiten verbunden und darüber hinaus ist absolut nicht ersichtlich, worin der Gewinn für die Grundschule besteht.“ Die SPD hätte sich von einer Begründung für die Verlagerung des Schulstandortes mehr erhofft, um ansatzweise die Beweggründe der Verwaltung nachvollziehen zu können, als beispielsweise die mögliche Nachnutzung mit „Geschosswohnbau, gemischt mit Gewerbe und Gastronomie“, wie es in der Vorlage heißt. Ferner sind die Beweggründe mancher Ratsmitglieder nicht wirklich stichhaltig. Vielfach wird für die Verlegung der Wilhelm-Stedler-Schule auf das Gelände der Bert-Brecht-Schule die größere Grundstücksfläche angeführt. Dies ist jedoch nur scheinbar der Fall. Tatsächliche grenzen an das Grundstück der Wilhelm-Stedler-Schule der Schulsportplatz mit 900 m², ein Spielplatz mit 502 m² und die Glück-Auf-Halle mit ca. 1.500 m² an, sodass die Wilhelm-Stedler-Schule derzeit effektiv über 10.000 m² nutzt und damit tatsächlich eine größere Fläche als an der Schulstraße zur Verfügung hat. Einen großen Kritikpunkt stellen auch die Kosten dar. Es ist nicht abschließend geklärt, ob der Neubau am Standort Schulstraße an das bestehende Blockheizkraftwerk angeschlossen wird oder ob eine eigenständige Energie- und Wärmeversorgung erfolgen muss. Darüber hinaus scheint zwischen den Befürwortern auch nicht geklärt zu sein, ob am Standort Schulstraße eine Sporthalle und ein Sportaußengelände errichtet werden sollen oder nicht. Hierbei geht es um massive Geldbeträge, die am derzeitigen Schulstandort vermieden werden könnten. In der Kirchstraße kann, wie gehabt, auf die Versorgung durch das BHKW zurückgegriffen werden und die Glück-Auf-Halle, die dahinterliegende Außensportfläche sowie der Spielplatz genutzt werden. Städtebaulich ebenfalls ungeklärt ist, wie bei einer Nachnutzung des Geländes der Wilhelm-Stedler-Schule eine sinnvolle Verkehrsanbindung der neuen Wohn- und Geschäftsgebäude erfolgen soll. Eine Zuwegung über die Fläche zwischen Rathaus und Kloster verbietet sich nach Auffassung der SPD. Auch die schmale Zufahrt über den Mitarbeiterparkplatz der Stadtverwaltung mit starkem Gefälle ist alles andere als gut. Mit der Suche nach geeigneten Investoren tut sich die Stadt regelmäßig schwer und mit der Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes an Volkers Hof und dem Bauprojekt am City Center stehen auch zwei große Projekte in der Innenstadt an. „Wir warnen vor eine Planungsbrache inmitten unserer Stadt und unser Eindruck ist auch, dass die Schule und die Bürgerinnen und Bürger aus Alt-Barsinghausen den Standort als Schulstandort behalten wollen“, betont der schulpolitische Sprecher der SPD-Fraktion Maximilian Schneider. Die SPD Barsinghausen wird deshalb am morgigen Samstag in der Zeit von 10:00 bis 13:00 Uhr am Thie mit einem Stand über den bisherigen Planungsstand informieren und weitere Unterschriften zur Beibehaltung des Schulstandortes sammeln.