SPD: Stadt soll sich um Pflege des alten jüdischen Friedhofes kümmern

Hierfür sollen 5000 Euro für Instandsetzungsmaßnahmen in den Nachtragshaushalt 2019 eingestellt werden

BARSINGHAUSEN (red). Zum Zustand des alten jüdischen Friedhofes stellt die SPD-Fraktion folgenden Antrag: 1. Die Stadt richtet den alten jüdischen Friedhof im Deister umgehend so her, dass das äußere Erscheinungsbild wieder dem Charakter einer Gedenkstätte entspricht und sorgt für eine dauerhafte Pflege. 2. Die Maßnahmen zu 1. erfolgen in Abstimmung mit dem Landesverband der jüdischen Gemeinden. 3. Für die Instandsetzung und Pflege des Friedhofs wird in den Nachtrag 2019 ein Betrag in Höhe von 5000,00 € eingesetzt.

SPD-Vorsitzender Reinhard Dobelmann erklärt: „77 Jahre nach der Zerstörung während der Naziprogrome 1938 wurde der alte jüdische Friedhof in der Nähe der Deisterstraße im Jahre 2015 wiederhergestellt. Das ca. 900 m² große Gelände wurde eingezäunt, ein Lapidarium errichtet und zwei alte Grabsteine aufgestellt. Der Friedhof wurde unter großer öffentlicher Beteiligung im November 2015 wiedereröffnet. Danach scheint der Friedhof erneut in Vergessenheit geraten zu sein. Jedenfalls wirkt die Erinnerungsstätte seit einiger Zeit sehr vernachlässigt. Überall wächst Unkraut und wild ausgeschlagene Bäume haben bereits eine stattliche Höhe erreicht. Es besteht also dringender Handlungsbedarf, das Gelände wieder in einen der Gedenkstätte angemessenen Zustand zu versetzen. Umgehend sollte der Friedhof daher wieder in einen ordentlichen Zustand gebracht und nach Abstimmung mit dem Landesverband der jüdischen Gemeinden eine dauerhafte Pflege gewährleistet werden.
Klarstellend wird darauf hingewiesen, dass das Hannah-Arendt-Gymnasium und die KGS-Goetheschule nicht die Pflege der Gedenkstätte übernommen haben, sondern öffentliche Erinnerungsarbeit leisten wollen.“

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