SPD und der ehemalige Stadtarchivar mahnen eine angemessene Pflege des alten jüdischen Friedhofes an

BARSINGHAUSEN (red).

77 Jahre nach der Zerstörung während der Naziprogrome 1938 wurde der alte jüdischen Friedhof in der Nähe der Deisterstraße im Jahre 2015 wieder hergestellt. Das ca. 900 m² große Gelände wurde eingezäunt, ein Lapidarium errichtet und zwei alte Grabsteine aufgestellt. Der Friedhof wurde unter großer öffentliche Beteiligung im November 2015 wiedereröffnet. Danach scheint der Friedhof erneut in Vergessenheit geraten zu sein. Jedenfalls wirkt die Erinnerungsstätte seit einiger Zeit sehr vernachlässigt. Überall wächst Unkraut und wild ausgeschlagene Bäume haben bereits eine stattliche Höhe erreicht. Es besteht also dringender Handlungsbedarf, das Gelände wieder in einen der Gedenkstätte angemessenen Zustand zu versetzen. Umgehend sollte der Friedhof daher wieder in Ordnung gebracht und nach Abstimmung mit dem Landesverband der jüdischen Gemeinden eine dauerhafte Pflege gewährleistet werden, forderte SPD-Ratsmitglied Laura Härdrich bei einem Gespräch vor Ort mit dem ehemaligen Stadtarchivar Eckard Steigerwald und dem Geschäftsführer der Siegfried-Lehmann-Stiftung Bernd Steger. Klarstellend weist die SPD darauf hin, dass das Hannah-Arendt-Gymnasium und die KGS-Goetheschule nicht die Pflege der Gedenkstätte übernommen haben, sondern öffentliche Erinnerungsarbeit leisten wollen.

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