SPD und Grüne reagieren empört auf die Darstellung des Vorsitzenden vom TSV Kirchdorf

Horst Fabisch macht Stadt für Versäumnisse beim alten Sportheim verantwortlich

IMG_2972KIRCHDORF (ta). Der Streit um die Zuständigkeit für das verfallene ehemalige Vereinsheim des TSV Kirchdorf verschärft sich. Es sei geradezu lächerlich, dem Sportverein die Schuld an den Schäden anlasten zu wollen. Tatsächlich sei das Gebäude im Jahr 2010 an die Stadt übertragen worden, argumentiert der Vereinsvorsitzende und CDU-Ratsherr, Horst Fabisch. „Wenn sich die Stadt vor Vertragsabschluss nicht ausreichend über den Zustand der Immobilie informiert hat, kann das nicht dem TSV Kirchdorf angelastet werden“, sagt Fabisch. Zudem habe sich die Stadt in den letzten fünf Jahren nicht um die Immobilie gekümmert, nicht geheizt und auch sonst keine Schutzmaßnahmen ergriffen. Nun werde der TSV bestimmt nicht der Dumme sein, der für die Versäumnisse aufkommen müsse. Zudem kündigte Fabisch an, unverzüglich Klage auf Auszahlung der Sportring-Förderung in Höhe von 8.359,07 Euro einreichen. Auch hier wittert der Vorsitzende einen Komplott der rot-grünen Ratsmehrheit. SPD-Fraktionsvorsitzender Peter Messing reagiert derweil mit Empörung auf die Darstellungen Fabischs: „Das Geschehen um das alte Sporthaus Kirchdorf mit Rot-Grün in Verbindung zu bringen ist eine Frechheit. Herr Fabisch möchte hier von eigenen Unzulänglichkeiten (Unregelmäßigkeiten) ablenken. Das alte Sporthaus wurde dem TSV quasi geschenkt und dann beim Neubau mit fast 300.000 Euro als „Eigenleistung“ angerechnet. Wenn dann Herr Fabisch noch einen Schlag gegen die Ehrenamtlichen anführt ist das Maß der Unverschämtheiten voll. Mehr Sportförderung hat kein Verein in dieser Stadt jemals erhalten.“ Ähnlich äußert sich die Fraktionssprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, Ulrike Westphal: „Das Gebaren von Ratsherr und Jurist Horst Fabisch ist an Dreistigkeit und Unverschämtheit kaum zu überbieten. Er schadet dadurch nicht nur seinem Verein, sondern dem Sport insgesamt und dem Ansehen der Stadt und des Rates. Offensichtlich versucht er durch reißerische Behauptungen in der Öffentlichkeit den Blick davon weg zu lenken, dass er in Person maßgeblich für die Misere, in der der TSV Kirchdorf offenkundig steckt, verantwortlich ist. Zum TSV – Heim hat Bürgermeister Lahmann die wesentlichen Fakten bereits genannt. Der TSV hat das Gebäude während seiner Zuständigkeit nicht nur verkommen lassen, sondern massiv beschädigt (herausgerissene Sanitäranlagen, geplatzte Heizungsrohre etc. – einschlägige Bilder hierzu sind vorhanden). Schließlich ist davon auszugehen, dass ein von der Stadt beauftragter unabhängiger Rechtsanwalt, der nach Einsicht in die Akten einen Schadenersatzanspruch i.H. von 23.000,- festgestellt hat, schon weiß, wovon er redet. Rot-GRÜN jedenfalls hat damit bekannter Maßen gar nichts zu tun – bisher nicht einmal Kenntnis von diesem Anwaltsschreiben!  Herr Fabisch sollte endlich seinen Vereinsmitgliedern reinen Wein einschenken – und die Vereinsmitglieder wiederum ernsthaft ihren Vorstand kritisch befragen. Denn: nur um das ehrenamtliche Engagement beim TSV Kirchdorf bzw. dem Verein als solchen vor Schaden zu bewahren, kann sich die Stadt von Herrn Fabisch nicht alles bieten lassen; hier haben auch die Vereinsmitglieder eine gewisse Verantwortung. Und Stadt und Rat haben auch eine Verantwortung gegenüber den anderen Vereinen ( Stichwort: Gleichbehandlung) und schließlich auch gegenüber unseren SteuerzahlerInnen“, so Westphal.

Foto: ta/Archiv