On-Demand-Busse könnten den Stadtbus in Barsinghausen ersetzen / „Bürger wollen Tempo 30 in Ortsdurchfahrten“
BARSINGHAUSEN (ta). SPD-Mitglieder vom Ortsverein Barsinghausen und von der Regionsfraktion trafen sich heute mit dem Verkehrsdezernent der Region Hannover, Ulf-Birger Franz, und Bernt Hüsken, Leiter des Teams ÖPNV-Angebotsmanagement der Region, um sich über wichtige verkehrspolitische Themen und Veränderungen auszutauschen. SPD-Bürgermeisterkandidat Henning Schünhof betonte, er wolle den Radverkehr in Barsinghausen ausbauen und fördern, sich um Verbesserungen im ÖPNV bemühen und mehr Tempo-30-Zonen in Barsinghausen einrichten. Leider habe es der jetzige Bürgermeister nicht für nötig gehalten, sich um das Tempo-30-Testprojekt der Region zu bewerben.
Franz erklärte, man wolle auf Kreisstraßen vermehrt Fahrradschutzstreifen etablieren – seitens der Stadt sei hier durchaus mehr Unterstützung wünschenswert. Darüber hinaus seien viele Bürger dafür, in den Ortsdurchfahrten Tempo 30 als Höchstgeschwindigkeit einzuführen. Momentan gelte eher nur abschnittsweise Tempo 30, wie vor Kitas und Schulen; dies führe dazu, dass in diesen Bereichen trotzdem mit höherer Geschwindigkeit gefahren werde. Vor diesem Hintergrund habe die Region den Kommunen die Teilnahme an dem für drei Jahre ausgelegten Testprojekt angeboten. In dieser Zeit sollten Messungen des Verkehrsaufkommens und der tatsächlich gefahrenen Geschwindigkeit erfolgen, informierte Franz.
Für den morgigen Ordnungs- und Ehrenamtsusschuss hat die Barsinghäuser SPD-Fraktion deshalb einen Antrag eingebracht, damit Barsinghausen doch an dem Programm teilnehmen kann. Zu den Radwegen in der Region sagte Franz, hier wolle man in den kommenden Jahren insgesamt mehr als 100 Millionen Euro investieren. Natürlich seien bessere Radwege auch an den Landestraßen ein Ziel, aber darauf habe die Region Hannover nur bedingt Einfluss.
Die Landtagsabgeordnete, Claudia Schüßler, fragte, wie die Region zum Stadtbus in Barsinghausen und den im Test befindlichen On-Demand-Bussen stehe. Franz antwortete, der Test des On-Demand-Systems sei in diesem Jahr in drei Regionskommunen angelaufen. In Barsinghausen könnten die kleineren, barrierefreien und sehr viel flexibler einsetzbaren Busse künftig eventuell den Stadtbus ersetzen. Ermöglicht werden solle auch eine Einbindung der Ortsteile sowie das Umsteigen in die S-Bahn. Die Einführung der On-Demand-Busse sei aber letztendlich eine politische Entscheidung. Das On-Demand-System sei vergleichsweise kostenintensiv, so Franz. Eine Vertreterin vom ADFC Wennigsen-Barsinghausen wollte wissen, ob es möglich sei, am Barsinghäuser Bahnhof eine Fahrradgarage zu etablieren.
Dazu sagte Bernt Hüsken, die Corona-Pandemie habe die Ausweitung des Radverkehrs insgesamt gestärkt, daher werde momentan auch geprüft, wo weitere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder möglich seien. Auf die Frage, wann die Arbeiten für den Ausbau des Gleises 2 am Barsinghäuser abgeschlossen seien, antwortete Hüsken: „Nach den Plänen im Februar kommenden Jahres.“
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