SPD-Vorsitzender Reinhard Dobelmann plädiert für Beilegung des Tarifkonflikts

BARSINGHAUSEN (red).

Reinhard Dobelmann.Bereits seit mehreren Wochen streiken die Erzieherinnen und Erzieher für eine bessere Entlohnung ihrer anspruchs- und verantwortsvollen Tätigkeit. Streiks gehören dabei zu den legitimen Rechten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in einem Tarifkonflikt. Die Zeit der Demonstrationen und der harschen Presseerklärungen der Arbeitgeber sollten nach mehr als drei Wochen Arbeitskampf jedoch ein Ende finden. Die Tarifparteien sollten schnellstmöglich zurück an die Verhandlungstische und einen angemessenen Tarifabschluss unter Dach und Fach bringen. Eine Fortsetzung des Arbeitskampfs auf dem Rücken der Kinder und Eltern ist nicht mehr vertretbar. Seit Wochen müssen die Eltern jeden morgen neu nach einer Betreuungsmöglichkeit für ihre Kinder suchen. Die Grenze der Belastbarkeit ist bereits deutlich überschritten. Mehr ist nicht mehr zumutbar! Beide Tarifparteien sollten sich ihrer Verantwortung bewusst werden, die sie für die Erziehung der Kinder tragen. Familienfreundlichkeit ist ein hohes Gut, dem beide Parteien verpflichtet sind. Es ist ein selbstverständliches Gebot der Fairness gegenüber den Eltern, dass die Stadt Barsinghausen die durch den Streik ersparten Aufwendungen schnell und unbürokratisch erstattet. Weshalb sich die Stadt durch den Streik einen Vorteil verschaffen sollte, ist nicht ersichtlich. Insoweit ist auch zu berücksichtigen, dass die Eltern bereits in den vergangenen Jahren durch regelmäßige Gebührenerhöhungen zur Haushaltskonsolidierung beigetragen haben. Hier erwarten wir von der Verwaltung auch überzeugende Vorschläge, von wem die Mehrkosten durch die absehbare Tariferhöhung getragen werden sollen. Unabhängig vom Streik steht die nächste Gebührenerhöhung ohnehin schon zum 01.08.2016 an. Sollte der Streik noch länger dauern, sollten die Einrichtungen der Stadt für die Eltern geöffnet werden, um dort ihre Kinder betreuen zu können. Vergleichbare Beispiele gibt es bereits in vielen Städten und Gemeinden, so Dobelmann.