Zudem soll die Vorrangfläche am Mühlenberg für Windenergie erhalten bleiben
GROß MUNZEL. Der SPD-Vorsitzende, Reinhard Dobelmann, betont, dass das Potential der Windenergie durch das sogenannte Repowering an geeigneten Standorten genutzt werden solle. Gleichzeitig wolle man sich für die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen in Barsinghausen stark machen. Hierfür habe man sich für die Ausweisung weiterer Gewerbeflächen eingesetzt. Bei der Ansiedlungspolitik habe die SPD nicht die Absicht, einseitig oder gar ausschließlich auf Logistikunternehmen mit großflächigen Betriebshöfen zu setzen.
Mit Blick auf die Situation im Bereich Groß Munzel-Holtensen-Ostermunzel bekräftigt Dobelmann, dass hier sowohl Gewerbeansiedlungen als auch das Repowering von Windkraftanlagen möglich sei. Die betreffenden Flächen würden aufgrund der guten Bodenqualität derzeit intensiv von der Landwirtschaft genutzt. Gleichzeitig gäbe es aber auch ein großes Rastvogelgebiet von landesweiter Bedeutung, ohne dass es naturschutzrechtlich besonders geschützt sei. Die ökologische Funktion verliere das Gebiet erst, wenn mehr als 5 Prozent für Infrastruktur genutzt würden, so der SPD-Vorsitzende weiter.
Zu möglichen Gewerbeansiedlungen sagt Dobelmann, gegenwärtig stehe die sechste Änderung des Flächennutzungsplans und des Bebauungsplans Nr. 204 zur Beratung an. Ein Gewerbegebiet nördlich der A2 sei für Rot-Grün von Anfang an nicht in Betracht gekommen. Daneben lasse sich die Fläche westlich der Landesstraße 329 im ursprünglichen Umfang nicht realisieren, weil die Landwirte an der landwirtschaftlichen Nutzung des guten Boden festhalten wöllten. Die nunmehr dritte Variante, die allerdings erst seit November 2013 diskutiert werde, sehe eine Brutto-Gewerbefläche von 36,5 Hektar mit einer Entwertung des Gastvogelgebietes von 49,5 Hektar vor. Aufgrund der Nähe zur Autobahnauffahrt biete sich diese Fläche auch für Logistik an. Der Aufstellungsbeschluss zur Änderung der Pläne sei vom Verwaltungsausschuss gefasst worden, nun sei es an der Stadtverwaltung, die Fläche entsprechend zu entwickeln. Im Interesse der Schaffung von Arbeitsplätzen und den zu erwartenden Gewerbesteuereinnahmen, sollte die Verwaltung daher zügig mit der Umsetzung beginnen, unterstreicht Dobelmann.
Zur Vorrangfläche für Windenergie stellt die SPD fest, dass sich das Gebiet am Mühlenberg besonders gut für die Erzeugung von Windenergie eigne. Die bestehenden 13 Anlagen seien in den Jahren von 1996 bis 2000 errichtet worden und müssten in den kommenden Jahren erneuert werden. Im Rahmen des Repowering stehe deshalb der Ersatz von zwei Anlagen durch größere und leistungsfähigere Anlagen in Kürze an, insgesamt würde sich aber die Anzahl der Windkraftanlagen bei einer deutlichen Erhöhung der Stromerzeugung verringern. Hierfür müssten die entsprechenden Genehmigungsvoraussetzungen vorliegen und insbesondere die Vorgaben des Artenschutzes beachtet werden.
Alle Fraktionen im Rat seien aufgefordert, sich für Barsinghausen als Windenergie-Standort einzusetzen, denn Atomstrom sei keine Alternative, fordert Dobelmann auf.