Sportring Barsinghausen hat eine Menge Arbeit vor und hinter sich

Neuer Verteilmodus für Sportfördermittel in Barsinghausen

V.li.: Martin Wildhagen (Sportring), Nadin Quest (Sportring/Stadt), Uwe Ingenhaag (Sportring), Berthold Kuban (Sportring), Henning Schünhof (Bürgermeister), Henning Theilmann (Sportring), Karl-Heinz Tiemann (Sportring) und Gerd Köhler (Sportring)

BARSINGHAUSEN (red). Corona, Bahnenentgelt, Digitalisierung und eine Neuausrichtung der Sportförderung die Themenliste, die der Sportring im vergangenen Jahr abgearbeitet hat, ist lang. Auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung berichtete der Vorstand über seine Arbeit und gab einen Ausblick auf die kommenden Herausforderungen. „Wir werden uns auf jeden Fall weiter für euch und den Sport in Barsinghausen einsetzen“, sicherte der Vorsitzende des Sportrings, Berthold Kuban, den anwesenden Vereinsvertretungen zu. Von den 34 Vereinen im Stadtgebiet waren 31 vertreten, das entspricht rund 8.400 Mitgliedern. Zu Beginn der Versammlung begrüßte Kuban zahlreiche Gäste, darunter Bürgermeister Henning Schünhof, Ratsvertreter, sowie Carsten Elges vom Regionssportbund. „Die Pandemie hat auch die Arbeit des Sportrings in den letzten Monaten beeinflusst“, berichtete Kuban in seinem Jahresrückblick. So sei die jährliche Sportlerehrung ausgefallen, da in 2020 größtenteils auch keine Wettkämpfe stattgefunden haben. Für das Jahr 2023 liefen aber bereits die Überlegungen für eine erneute Ehrungsveranstaltung. „Wir haben uns allerdings die Sportentdeckertage einfallen lassen“, erzählte der Vorsitzende. Im Schulzentrum Am Spalterhals konnten die Vereine sich und ihre Angebote präsentieren, der Auftaktveranstaltung folgten zahlreiche Angebote in den Vereinen direkt vor Ort über einen Zeitraum von zwei Wochen. Die beteiligten Vereine gaben durchweg eine positive Rückmeldung und konnten teilweise neue Aktive gewinnen. „Auch hier ist eine Neuauflage geplant“, so Kuban. Man wolle sich im ZweiJahresRhythmus mit der CHIB abwechseln.

Eine positive Auswirkung von Corona war, dass Fördermitteln für die Ausstattung der Vorstandsmitglieder mit digitalen Endgeräten zur Verfügung standen. Damit auch online Beschlüsse weiterhin rechtssicher gefasst werden können, wurde eine Satzungsänderung notwendig, die einstimmig beschlossen wurde. „Wenn Präsenzsitzungen aus welchen Gründen auch immer nicht möglich sind, können diese nun auch online oder im Umlaufverfahren durchgeführt werden“, erläuterte Karl-Heinz Tiemann, der im Vorstand zuständig für den Bereich Kommunikation ist. „Wir haben allen Herausforderungen zum Trotz solide gewirtschaftet“, berichtete Martin Wildhagen, der im Vorstand für die Finanzen zuständig ist. Er präsentierte den Anwesenden den Jahresabschluss 2021 und gab einen Ausblick auf die finanzielle Situation im Jahr 2022 und 2023. Die Versammlung genehmigte die entsprechenden Haushaltspläne.

Finanzielle Belastung der wassersporttreibenden Vereine: Anfang des Jahres überraschten die Stadtwerke Barsinghausen die wassersporttreibenden Vereine mit einer Erhöhung für das sogenannte Bahnenentgelt, also das Nutzungsentgelt für aktive Sportlerinnen und Sportler im Deisterbad. Mangels Vertragsgrundlage fiel bereits vor einiger Zeit die Förderung durch die Stadt weg, unter dem neuen Geschäftsführer der Stadtwerke erfolgte nun eine Umlage auf die Vereine. „Das bedeutete kurzfristig eine erhebliche Mehrbelastung der wassersportreibenden Vereine“, erläuterte Berthold Kuban. Aus Solidarität mit diesen Sportringmitgliedern habe der Vorstand in
Absprache mit der Verwaltung beschlossen, zunächst 5.000 Euro von der städtischen Sportförderung einzubehalten. Zusammen mit Spenden und Sponsorengeldern sowie Eigenmitteln des Sportrings soll den wassersporttreibenden Vereinen in diesem Jahr mit 15.000 Euro unter die Arme gegriffen werden. „Das bleibt eine einmalige Unterstützungsaktion“, so Kuban. Dies sei den Vereinen auch so kommuniziert worden. Sie hätten in den vergangenen Monaten nun ausreichend Zeit gehabt, um ihre Finanzierung der Nutzung des Deisterbades 
entsprechend anzupassen. Nach kurzer Diskussion stimmte die Versammlung dem Vorschlag zu.

Neuer Verteilmodus für Sportfördermittel: Per Ratsbeschluss wird den Sportvereinen in der Stadt jährlich eine gewisse Fördersumme zur Verfügung gestellt. In den vergangenen drei Jahren waren dies jeweils 240.000 Euro. Der Sportring errechnet jährlich die Verteilung der Mittel an die Vereine, die Verwaltung übernimmt die Auszahlung. „Bislang erfolgt die Auszahlung anhand der Mitgliederzahlen“, erläuterte Vorstandsmitglied Karl-Heinz Tiemann. Dieses „Gießkannen-Prinzip“ sei nun unter anderem von den Ratsmitgliedern hinterfragt worden. Daraus resultierte ein Auftrag an den Sportring, der sich in der Folge wochenlang mit alternativen Berechnungsmethoden beschäftigte und nun Eckpunkte für eine mögliche neue Verteilung vorstellt. Demnach soll ein Teil der Gelder weiterhin auf Basis der Mitgliederzahlen ausgezahlt werden, es gibt jedoch auch eine gesonderte Förderung für die Vereine, die beispielsweise große Liegenschaften zu unterhalten haben. Auf Antrag soll es eine finanzielle Unterstützung für Projekte im Bereich Inklusion, Integration und der Zusammenarbeit mit Schulen geben. „Wir arbeiten gerade die letzten Punkte aus und führen auch Beispielrechnungen durch“, so Tiemann. Auf einer weiteren Mitgliederversammlung werden die Vertreterinnen und Vertreter dann detailliert über den Vorschlag des Sportrings unterrichtet. „Der Beschluss über die mögliche Neuverteilung der Mittel muss vor den Haushaltsberatungen erfolgen“, ergänzte Berthold Kuban. Er soll den Fraktionen im Rat der Stadt Barsinghausen dann als Grundlage bei der Beratung über die Höhe der Sportförderung in den Haushaltsjahren 2023 und 2024 dienen.

Bedarfsgerechte Verteilung der Hallenzeiten: Auch die Hallenbelegung soll leicht verändert und dadurch verbessert werden. Bereits im Vorfeld der diesjährigen Erstellung des Winterplans fragte die Verwaltung bei den Vereinen die Größe der Sportgruppe ab, die eine Halle nutzen möchte, sowie das Alter der Aktiven. „So soll unter anderem garantiert werden, dass die Vereine für ihre Bedarfe passgenaue Hallen bekommen“, sagte Tiemann. Zudem sollte vermieden werden, dass die Trainingszeiten für Kinder und Jugendliche zu spät liegen. Für die Neufassung der Richtlinie ist ein Ratsbeschluss erforderlich, der Sportring steht in engem Austausch mit der Verwaltung.

Zwei vakante Vorstandsämter: Turnusgemäß müssen im Vorstand einige Posten neu besetzt werden. Die Finanzen bleiben weiterhin in der Hand von Martin Wildhagen. Tanja Thillmann gab ihren Posten im Bereich Schule und Kooperation bereits im Frühjahr zurück, ihre Aufgabe übernimmt nun Gerd Köhler. Dadurch ergibt sich eine Vakanz in dem Bereich Ehrenamt, der Posten soll nun auf der nächsten Mitgliederversammlung neu besetzt werden. Eine Nachbesetzung ist ebenfalls im Bereich Kommunikation erforderlich. Karl-Heinz Tiemann trat nach vielen Jahren im Vorstand aus persönlichen Gründen von seinem Amt zurück, seine Arbeit wurde von den Anwesenden mit viel Lob gewürdigt. „Karl-Heinz wird uns weiter im Bereich einiger Projekte unterstützen“, so Bertold Kuban. Zudem versprach er, dass der Vorstand Tiemann noch einen entsprechenden Abschied in Anerkennung seiner Arbeit zukommen lassen werde.

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