Barsinghausen hat Aufnahmequote schon im Sommer erfüllt / Turnhallen als Unterbringungsmöglichkeiten kein Tabu mehr
BARSINGHAUSEN (ta). Im heutigen Finanzausschuss verschaffte Stadtsprecher Benjamin Schrader einen aktuellen Überblick zur Aufnahme von ukrainischen Flüchtlingen und zur Entwicklung der Spenden und Hilfsgüter für die Partnerstadt Kovel. Der Verwaltungsstab, der Maßnahmen koordiniert, hat inzwischen schon 40 Mal getagt. Als Konsequenz aus dem Zuzug von ukrainischen Flüchtlingen durch den russischen Angriffskrieg hat die Stadt im Sozialamt mehr Personal bereitgestellt. An Geldspenden für die Ukrainehilfe sind auf dem städtischen Konto bislang 77.000 Euro eingegangen, allerdings sei das Spendenaufkommen zuletzt deutlich zurückgegangen, so dass sich die Kosten zur Durchführung von Hilfsmaßnahmen, wie die Transporte nach Kovel, für die Stadt erhöhten. Die Sachspenden werden weiterhin in der Halle in der Bunsenstraße gesammelt und auf LKW verladen. Zu den Hilfsgütern zählten auch zwei Feuerwehrfahrzeuge aus Barsinghausen sowie Ausrüstung aus der gesamten Region Hannover. Aus Kovel selbst, wo inzwischen rund 6000 Flüchtlinge aus der Ostukraine untergebracht seien, erreiche die Stadtverwaltung sehr viel Dankbarkeit. In Barsinghausen sei früh Wohnraum für die Geflüchteten angeboten worden. Zeitweise seien es mehr als 400 ukrainische Personen gewesen, die in Barsinghausen Zuflucht gefunden hätten. Aufgegangen sei laut Schrader das Konzept der dezentralen Unterbringung und im Sommer habe Barsinghausen seine Aufnahmequote erfüllt. Aufgrund der Prognosen des Landes Niedersachsen rechne die Stadt aber zum Winter mit weiteren bis zu 150 Geflüchteten aus der Ukraine. Deshalb prüfe die Stadt, ob die vorhandenen Unterbringungsmöglichkeiten noch ausreichten. Aufgrund der unsicheren Entwicklung seien auch Turnhallen als Unterbringungsmöglichkeiten nicht mehr ausgeschlossen, so Schrader.
Foto: ta-Archiv