Lohnforderungen der Gewerkschaft werden weiterhin abgelehnt / Gespräche mit Stadtelternrat sollen folgen
BARSINGHAUSEN (ta). Der 1. Stadtrat, Georg Robra, stuft eine neue Streikwelle im Bereich der städtisch beschäftigten Erzieher und Jugendpfleger als vermeidbar ein, obwohl die Gewerkschaft VERDI Ausstände ab Mitte Oktober für den Fall nicht ausschließt, dass die Verhandlungen mit den kommunalen Arbeitgebern erfolglos bleiben. Zur Erinnerung – die Gewerkschaft fordert durchschnittliche Tarifverbesserungen von zehn Prozent. Der Schlichterspruch hatte Zuwächse von 4,5 Prozent empfohlen, diesen haben die gewerkschaftlich organisierten Erzieher mit großer Mehrheit abgelehnt.
Trotzdem sieht Robra durchaus realistische Chancen für eine Einigung. „Ich wünsche es den Erziehern und Eltern, dass es nicht wieder zu Streikaktionen kommt, denn das Ergebnis einer solchen Auseinandersetzung wird nicht allen gefallen. Wir haben seit dem Schlichterspruch eine Verhandlungsbasis, die aber von der Gewerkschaftsseite nicht angenommen wird“, sagt der 1. Stadtrat gegenüber Deister Echo. Robra glaubt, dass Verdi zur Zeit mächtig „trommelt“, weil bei der Gewerkschaft der Bundeskongress mit der Wiederwahl des Vorsitzenden auf der Agenda stehe. Danach werde alles nicht mehr so heiß gegessen, wie es jetzt gekocht werde, so Robra. Sollte es dennoch zum Streik und zum Ausfall von Betreuungszeiten in den Kindergärten kommen, werde die Stadt so viele Notfallplätze wie möglich anbieten. Zudem sollen mehrere Gesprächsrunden mit dem Stadtelternrat folgen, der eine dahingehende Satzungsänderung fordert, dass schon nach fünf Streiktagen Kita-Gebühren von der Stadt an die Eltern zurückerstattet werden müssten. Die Umsetzung dieser Forderung hält Robra für eher unrealistisch.
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