Stadt informiert Bürger über die Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen

Bis April werden rund 1000 neue Asylbewerber nach Barsinghausen kommen / Verwaltung lobt das Engagement von Privatpersonen, Vereinen und Institutionen 

IMG_8817BANTORF (ta). In sachlicher und aufgeschlossener Atmosphäre fand heute in Bantorf die erste Informationsveranstaltung der Stadt zum Zuzug von Flüchtlingen statt. Vor rund 150 Bürgern standen Bürgermeister Marc Lahmann, der 1. Stadtrat, Georg Robra, und Vertreter des Rates Rede und Antwort und klärten auch über die Pläne zur Unterbringung der Asylsuchenden auf. Die übergeordneten Behörden könnten zwar keine verlässlichen Zahlen nennen, Barsinghausen rechne aber bis April mit bis zu 1000 neuen Flüchtlingen. Der Rat sei sich einig, dass man Unterbringungen in Zelten oder gar drohende Obdachlosigkeit vermeiden wolle. Deshalb habe die Stadt nun für fünf Jahre ein ehemaliges Hotel in Bantorf angemietet, wo 130 Plätze zur Verfügung stünden und wo eine professionelle Betreiberfirma für die Betreuung zuständig sein werde. Die Stadt habe sich dazu entschieden, auch weil sonst das Land Niedersachsen dort wahrscheinlich 250 Flüchtlinge untergebracht hätte. 30 weitere Personen hätten zudem schon seit längerem in einer ehemaligen Pension eine Bleibe gefunden, so Lahmann, der auch darüber informierte, dass die Kommune inzwischen 50 Privatwohnungen im gesamten Stadtgebiet angemietet habe. Man müsse jetzt auf alle Mietangebote mit vernünftigen Preisen zurückgreifen und die menschenwürdige Betreuung garantieren. Weitere Kapazitäten seien an der Hannoverschen Straße vorgesehen, wo bis Ende des Jahres die Errichtung eines neuen Flüchtlingsheims mit 96 Plätzen geplant sei. In Großgoltern wiederum habe die Region Hannover ein Objekt angemietet, in dem rund 20 Minderjährige unterkommen sollen. Für die alte Grundschule in Bantorf sei kein Umbau geplant. Nur im Fall von drängenden Engpässen seien hier eine vorübergehende Unterbringung sowie die Ausstattung mit ASB-Feldbetten vorgesehen, sagte Robra. Zur Finanzierung der einzelnen Quartiere stünden ausreichend Geldmittel vom Bund zur Verfügung, trotzdem werde die Verwaltung laut Lahmann einen neuen Nachtragshaushalt einbringen, auch weil das Land die Kosten nur mit zweijähriger Verzögerung erstatte. Der eigene Haushalt werde dabei aber nicht belastet, bekräftigte der Bürgermeister. Zudem sei für die Betreuung der Flüchtlinge die Einstellung weiterer Sozialpädagogen vorgesehen. Auf die Frage eines Bürgers, wie die Sicherheit beim ehemaligen Hotel in Bantorf gewährleistet werden könne, antwortete Robra, hierfür werde eigenes Personal des Betreibers zuständig sein. Außerdem stünden das Ordnungsamt der Stadt und die Polizei in sehr engem Kontakt. Bei eventuellen Problemen vor Ort könnten sich Bürger aber jederzeit an die Stadtverwaltung wenden, betonte Lahmann. In der jetzigen Situation gehe es erstmal darum, die Asylsuchenden vernünftig unterzubringen, langfristig wolle man die Menschen aber natürlich auch in Arbeit bringen. Mit Blick auf die 90er Jahre betonte Robra denn auch, dass der Zuzug von Flüchtlingen keine neue Erfahrung für Barsinghausen darstelle. Er lobte zudem die tätige Mithilfe von Privatpersonen, Vereinen und Institutionen. „Jeden Tag kommen 1500 neue Personen in Niedersachsen an, hier brauchen wir Menschen, die auf bestehende Werte und Normen hinweisen“, appellierte Robra. Sehr viel Applaus erhielt ein Bürger, der zur Mithilfe aufrief. Man sollte nicht nur die Probleme sehen, sondern jetzt einen Beitrag leisten, sagte er. Lahmann sicherte zudem die Durchführung von weiteren Informationsveranstaltungen in den einzelnen Ortsteilen zu.

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IMG_8819Foto: ta