Stadt und Kinderhilfe Ukraine organisieren weiteren Hilfstransport nach Kovel

BARSINGHAUSEN (red).

Die Stadtverwaltung und der Verein Kinderhilfe Ukraine haben am Samstag wieder einen Hilfstransport für Barsinghausens Partnerstadt Kovel auf die Beine gestellt. Die Lieferung umfasst dank der Spendenbereitschaft der Barsinghäuserinnen und Barsinghäuser Möbel und Elektrogeräte wie Kühlschränke und Gefriertruhen sowie medizinische Gerätschaften für das Kinderkrankenhaus in Kovel. „Dank der sehr großzügigen Unterstützung von Laverana haben wir wieder eine große Menge Hygieneprodukte wie beispielsweise Shampoo, Seife und Cremes verschicken können“, freut sich Bürgermeister Henning Schünhof. Der Barsinghäuser Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes hatte zudem wieder zahlreiche Kartons mit Bekleidung für den Hilfstransport beigesteuert. Beim mehrstündigen Verladen hatten indessen Mitarbeiter des Baubetriebshofes tatkräftig mit angepackt. Aufgrund der Spendenbereitschaft peilen der Verein und die Verwaltung für die Adventszeit einen weiteren Hilfstransport nach Kovel an. „Es wäre ein schönes Weihnachtsgeschenk, wenn wir es schaffen, in den kommenden Wochen einen weiteren Lastwagen auf den Weg zu bringen.“ Die Situation in der Partnerstadt hat sich dem Verwaltungschef zufolge in den vergangenen Wochen verschlechtert. „Durch russische Raketenangriffe sind einige Einrichtungen für die Energieversorgung zerstört worden, sodass unsere Partnerstadt tageweise nur für einige Stunden Strom erhalten hat.“ Dies habe die ohnehin angespannte Situation weiter verschlechtert.

Die Bedeutung der Lieferungen aus Barsinghausen reiche dabei weit über den rein materiellen Aspekt hinaus, betont Lilli Bischoff, Vorsitzende des Vereins Kinderhilfe Ukraine. „Viele Menschen sind aus dem Osten der Ukraine nach Kovel geflüchtet. Sie wissen nicht, ob sie wieder in ihre Heimat zurückkehren können und wollen“, berichtet sie. Für die Menschen in der Partnerstadt seien die Transporte aus Barsinghausen auch ein Zeichen, das menschliche Leid nicht allein tragen zu müssen. „Unsere Hilfsgüter sind – insbesondere in der Adventszeit – auch ein Zeichen der Hoffnung“, ergänzt Lilli Bischoff. „Angesichts der nachlassenden Spendenbereitschaft stoßen wir mit unserer Hilfe auch an Grenzen“, ergänzt Henning Schünhof. Die finanziellen Mittel, die über den Haushalt und aus den Spenden bereitgestellt worden seien, seien mittlerweile weitestgehend aufgezehrt. „Die Bürgerinnen und Bürger haben mit ihrer Unterstützung sowie der Aufnahme vieler Geflüchteter bereits schier Unvorstellbares geleistet, auch sie sind an ihre Grenzen gekommen“, machte der Bürgermeister deutlich. „Mein Amtskollege in Kovel, Igor Chaika, und ich sind allen Helferinnen und Helfern dafür sehr dankbar, gleichwohl ist das Gefühl der zunehmenden Hilflosigkeit ein stückweit deprimierend“, gibt Henning Schünhof zu.

Fotos: Stadt