Stadtfest: Teilerlös des Johanniter-Cafés kommt der Notfallseelsorge im Kirchenkreis zugute

BARSINGHAUSEN (red).

Superintendentin Antje Marklein (links) und Pastorin Ute Kalmbach (rechts) freuen sich über die Unterstützung der Subkommende des Johanniter-Ordens, vertreten durch Dr. Franz Neuendorff und Elisabeth von Jeinsen, für die Notfallseelsorge im Kirchenkreis.

An zwei Tagen zum Barsinghäuser Stadtfest befinden sich die Mitglieder und Angehörigen der Subkommende des Johanniter-Ordens und der Johanniter-Hilfsgemeinschaft im besonders „süßen Einsatz“: Sie betreiben dann das Café im Kloster, ein Ruhepunkt im Trubel des Stadtfestes. Im letzten Jahr wurden so um die 130 Torten und 200 Liter Kaffee für den guten Zweck verkauft. Denn der Reinerlös wird traditionell für Einzelfallhilfen und für sozial-diakonische Projekte in Barsinghausen gespendet, berichteten der Subkommendeleiter Dr. Franz Neuendorff und die Leiterin der Hilfsgemeinschaft, Elisabeth von Jeinsen, jetzt anlässlich einer weiteren Teilspendenübergabe. 1000 Euro gehen an die Notfallseelsorge im Kirchenkreis Ronnenberg, die von der Kirchdorfer Pastorin Ute Kalmbach koordiniert wird. Beim Jahrestreffen der Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger aus dem Kirchenkreis informierten sich nun Franz Neuendorff und Elisabeth von Jeinsen ausführlich über dieses Angebot. Das Team der Notfallseelsorge besteht aus mehreren Pastorinnen und Pastoren, aus Superintendentin Antje Marklein und weiteren Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen. Alle Mitarbeitenden werden für die Aufgabe geschult. Sie werden von der Leitstelle zusätzlich bei Bedarf hinzugezogen – beim Überbringen von plötzlichen Todesnachrichten, bei schweren Unfällen, teils auch um mit Einsatzkräften zu sprechen oder auch für Aussegnungen von Verstorbenen. Eine Person im „ersten Dienst“, eine weitere im Hintergrund, ist dann jeweils für eine halbe bis ganze Woche  Tag und Nacht in Rufbereitschaft. Mit dabei hat jeder einen Notfall-Rucksack dabei, gefüllt zum Beispiel mit einen Teddy für Kinder, mit Wasser, Keksen, einer Kerze, einem Kreuz und Texten für eine Aussegnung, einer Taschenlampe und Schreibzeug. Außerdem eine lila Weste mit Notfallseelsorge-Aufdruck für Einsätze bei Unfällen. „Wir sind für Notfallsituationen zuständig, also im Akutfall. Wenn unser Einsatz abgeschlossen ist, dann sind andere zuständig, wie zum Beispiel die Pastorin vor Ort oder weitere Helfende“, erklärte Antje Marklein. Nach und nach sei die Akzeptanz der Notfallseelsorge gestiegen und Einsatzkräfte wissen um das Angebot, sagte sie. Zehn bis 24 Mal wurden die Diensthabenden in den letzten Jahren im Schnitt gerufen, fügte Ute Kalmbach hinzu. Sie koordiniert die Einsatzpläne des Teams im Kirchenkreis. Mit der Notfallseelsorge mache der Kirchenkreis ein Angebot an die Betroffenen. „Wir organisieren sozusagen die Erreichbarkeit der Kirche. Und wir gehen offen in jede Situation mit einer Haltung, die das Gegenüber fragt, was willst du, was ich dir tun soll?“, sagte Pastor Matthias Stalmann, der mittlerweile auch in Hannover mit einem Stellenanteil in der Notfallseelsorge tätig ist – und während des Gesprächs zu einem Notfall gerufen wurde.

Foto und Text: Freitag