Stadtsparkasse stärkt das Eigenkapital und das Kreditgeschäft

SSK Barsinghausen mit ihren 75 Mitarbeitern ist nun die kleinste Sparkasse Niedersachsens / Mehr Kredite  vergeben und mehr Bausparverträge abgeschlossen / Prämiensparverträge werden erst ab der höchsten Sparstufe gekündigt / Bankhaus stellt sich auf Auswirkungen durch Corona-Krise ein

V.li.: Marketingleiter Martin Wildhagen, Vorstandsmitglied Uwe Borsum und Bankdirektor Reinhard Meyer sind mit dem Geschäftsjahr 2019 zufrieden.

BARSINGHAUSEN (ta). Die Stadtsparkasse Barsinghausen mit ihren 75 Mitarbeitern stuft die eigene wirtschaftliche Lage als gesund ein. Neben der Bilanzierung des Geschäftsjahres 2019 darf aber auch eine Einschätzung der aktuellen Corona-Krise und ihrer Auswirkungen nicht fehlen. Da von einer Verstärkung der negativen Faktoren auszugehen sei, werde man nicht um eine Anpassung der Preise für die Girokontenführung nicht herumkommen, kündigt SSK-Direktor Reinhard Meyer an. Die Liquiditätskredite vom Land Niedersachsen seien von Geschäftskunden rege nachgefragt und auch zeitnah ausgezahlt worden. Insgesamt seien die Barsinghäuser Gewerbetreibenden finanziell solide und gleichzeitig flexibel aufgestellt und verfügten zudem über Reserven, so dass bislang noch kein Geschäftskunde der Stadtsparkasse in ganz schwieriges Fahrwasser geraten sein. Für das Bankgeschäft selber erwarte man keine großen Probleme. Es bleibe aber die Unsicherheit, wann die Konjunktur wieder richtig anspringe, daher könne es für manche Betriebe durchaus noch zu Problemen kommen, meinen Meyer und Uwe Borsum vom Stadtsparkassenvorstand. Das zurückliegende Geschäftsjahr 2019 stufe man demgegenüber als erfreulich ein. Die SSK schaffe zum einen den Spagat zwischen den eher traditionellen und den digital ausgerichteten Kunden und könne ihre Kernaufgabe, die soziale und wirtschaftliche Teilhabe der Menschen zu fördern, jederzeit erfüllen. Darüber hinaus sei das eigene Haus ein Interessenvertreter des Mittelstands, ein Partner für die Stadt und die Region Hannover und zudem seit einigen Jahren auch erfolgreich im lokalen Immobiliengeschäft tätig. Die SSK-Bilanzsumme ist in 2019 um 10,9 Millionen Euro auf 403 Millionen Euro gestiegen, obwohl vom Gesetzgeber weitere arbeitsaufwendige Regulierungsmaßnahmen für Banken in Kraft gesetzt wurden. Der Jahresüberschuss, der sich mit 300.000 Euro auf dem Niveau des Vorjahres bewegt, wurde per Beschluss vom Verwaltungsrat der Stadtsparkasse in voller Höhe dem Eigenkapital zugeführt, um auch in Zukunft den rechtlichen Anforderungen gewachsen zu sein. Mitsamt dem Fonds für allgemeine Bankenrisiken (13 Millionen Euro) beträgt das Eigenkapital der Stadtsparkasse somit rund 40 Millionen Euro. Die Situation im Kreditgeschäft und bei den Einlagen bezeichnet der Vorstand als gut und organisch gesund. So sind die Kredite an Kunden im Umfang von 4,3 Millionen Euro angewachsen. Dies liege auch daran, dass Sparkassen in Krisenzeiten als besonders sicher eingestuft würden. „In 2019 sind neue Kredite in Höhe von insgesamt 41 Millionen Euro, zum Beispiel für Immobilien und die Altersvorsorge, vergeben worden“, erklärt Uwe Borsum, der für den Bereich der Unternehmenskunden Verantwortung zeichnet. Die sogenannten Verbindlichkeiten gegenüber Kunden wuchsen um 23,7 Millionen Euro auf 313,8 Millionen Euro. Das anhaltend niedrige Zinsniveau führte zuletzt zu einer deutlichen Belebung der Umsätze im Wertpapiergeschäft, welches um 45,1% zulegte und somit einen Wert von 26 Millionen Euro erreichte. Immobilien konnten in einer Anzahl von 49 vermittelt werden (Steigerung um 63,3%), 163 Bausparverträge konnten abgeschlossen werden (Steigerung: 24,8%) und auch das Geschäft mit den Sach-, Lebens- und Rentenversicherungen bewegt sich klar auf Wachstumskurs. Immer wichtiger für die Kunden werde die Digitalisierung des Zahlungsverkehrs. Wichtige Neuerung hier sei die Einführung von Apple Pay mit Kreditkarte. „Damit haben unsere Kunden die komplette Stadtsparkasse auf ihrem Smartphone stets dabei“, freut sich Reinhard Meyer. Die Höhe der Spenden und des Sponsorings der Stadtsparkasse für die Bereiche Kunst & Kultur, Soziales & Bildung, Sport & Umwelt sowie den Wirtschaftsstandort Barsinghausen belief sich in 2019 auf insgesamt über 120.000 Euro. Darüber informiert SSK-Marketingchef Martin Wildhagen. Insgesamt 58 Empfänger hätten sich über die Förderungen freuen können. Um Verständnis wirbt der Stadtsparkassenvorstand beim Thema Kündigung von Prämiensparverträgen. Das jetzige Zinsniveau erlaube es nicht, die Verträge fortzuführen, gekündigt werde aber erst ab der höchsten Sparstufe. Es gehe um rund 400 Verträge, man erwarte durchaus Unruhe bei den Kunden, sagt Meyer. Neues gibt es auch von der SB-Geschäftstelle in Egestorf zu vermelden. Diese soll Mitte kommenden Jahres in das gerade entstehende Wohn- und Geschäftshaus an der Wennigser Straße umziehen.

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