Städtischer Krisenstab stellt den ständigen Informationsaustausch sicher

Bürgermeister mahnt die Bürger, die Ruhe zu bewahren

BARSINGHAUSEN (red). Dem städtischen Krisenstab gehören als ständige Mitglieder Bürgermeister Marc Lahmann als der Leiter sowie der Erste Stadtrat Dr. Thomas Wolf, der Verwaltungsvorstand Bau Alexander Wollny, der Stabsleiter Stefan sowie der Hauptamtsleiter Heiko Kramer, die Personalamtsleiterin Anke Schwark sowie zwei Mitarbeiter des Gremien- und Presseamtes an. Darüber hinaus werden zu speziellen Themen und Fragestellungen wie etwa der Einrichtung von Notbetreuungsgruppen oder der Organisation der Abläufe im Bürgeramt weitere Amtsleiter hinzugezogen. „Zudem werden regelmäßig auch Vertreter anderer Behörden wie die Polizei, der Feuerwehr oder der Stadtwerke zu den Sitzungen eingeladen, um ein möglichst umfassendes Bild der aktuellen Lage zu erhalten“, erklärt Bürgermeister Marc Lahmann. Um die Funktionsfähigkeit des Krisenstabes sicherzustellen, sind einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ins Homeoffice gegangen. „Wir wollen damit verhindern, dass im schlimmsten Fall alle Mitglieder des Krisenstabes an Corona erkranken oder aufgrund des Kontaktes zu einem Coronakranken in Quarantäne gestellt werden“, so der Verwaltungschef weiter. In dieser Woche arbeite er von zu Hause aus und nehme über eine Telefonschaltung an den morgendlichen Sitzungen des Gremiums teil. „In der nächsten Woche wird dann mein Stellvertreter ins Homeoffice wechseln und ich im Rathaus arbeiten“, führt Marc Lahmann weiter aus. Es sei neben dem Treffen von grundsätzlichen Entscheidungen eine der wichtigsten Aufgaben des täglich tagenden Krisenstabes, dass die Informationen zu sammeln, zu bündeln, auszuwerten und an die entsprechenden Ämter, andere Behörden sowie die Bevölkerung weiterzuleiten, ergänzt der Krisenstabsleiter.

„Bei Bedarf wie etwa am vergangenen Freitag tritt der Krisenstab auch mehrfach am Tag zusammen, damit diese Aufgaben so effizient und effektiv wie möglich erledigt werden können.“ In diesem Zusammenhang werde auch täglich in den Nachmittagsstunden eine umfassende Presseerklärung veröffentlicht. Sie soll einerseits die wichtigsten Entscheidungen zusammenfassen, zugleich werden darin auch immer wieder Hinweise zur Minimierung des Ansteckungsrisikos gegeben und Experten als Ansprechpartner für spezielle Fragen rund um das Thema Corona genannt. „Wir haben nicht nur für den Krisenstab eine Regelung der alternierenden Anwesenheit in Gang gesetzt, auch andere Verwaltungsbereiche sind nur noch mit reduziertem Personal im Rathaus präsent und andere Mitarbeiter arbeiten aus dem Home-Office“, beschreibt Marc Lahmann eine weitere Maßnahme zur Eindämmung des Corona-Virus. „Dadurch wollen wir verhindern, dass selbst im schlimmsten Fall diejenigen Bereiche, die für die öffentliche Ordnung und das Funktionieren der Gesellschaft unerlässlich sind, nicht zusammenbrechen. Dazu gehören beispielsweise die Stadtkasse, das Ordnungsamt, das Bürgerbüro, das Standesamt, die Friedhofsverwaltung und der EDV-Bereich der Stadtverwaltung“, sagt der Krisenstabsleiter. Angesichts dessen, dass zahlreiche Kolleginnen und Kollegen nicht in den Rathäusern, sondern von zu Hause aus arbeiten, kann es dazu kommen, dass Anträge und Anliegen nicht so schnell wie sonst bearbeitet werden. „Ich kann daher nur um Verständnis werben, dass in diesen Zeiten nicht alles so wie gewohnt läuft. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten derzeit Außerordentliches, da sie zusätzlich zu den Routineaufgaben auch noch eine Situation meistern müssen, die für uns alle unbekannt ist und die jeden Tag neue Herausforderungen für die Kolleginnen und Kollegen bereithält“, wirbt der Verwaltungschef um Nachsicht bei den Bürgerinnen und Bürgern. Er könne es daher auch nicht nachvollziehen, so Marc Lahmann weiter, dass einige Anruferinnen und Anrufer in den vergangenen Tagen gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausfallend und beleidigend geworden seien. „Dafür gibt es aus meiner Sicht keinen Entschuldigungsgrund. Die Telefone stehen teilweise über Stunden nicht still, die Kollegen arbeiten auch in den Abendstunden und sogar am Wochenende, um für die Bürgerinnen und Bürger die Einschnitte dieser Krise so gering wie möglich zu halten.“

„Aber“, so Bürgermeister Marc Lahmann, „in anderen Bereichen wird derzeit noch viel mehr von den Menschen abverlangt, als von uns in der Stadtverwaltung. Ich möchte deshalb meinen ausdrücklichen Dank an all die vielen Menschen richten, die in der derzeitigen Krise für unsere Versorgung, Pflege und Behandlung sorgen, sei es unter anderem in den Krankenhäusern, den Arztpraxen, den Pflegeeinrichtungen, der Arzneimittelversorgung. Doch auch im Bereich der Lebensmittel- und Drogerieartikelversorgung wird derzeit ein unglaubliches Arbeitspensum geleistet: Sie alle, von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Logistikzentren über die LKW-Fahrerinnen und LKW-Fahrer, die Kassiererin Kassierer bis hin zu den denjenigen, die jetzt mehrfach am Tag die zuvor leer gekauften Regale einräumen, bringen sich auf eine unschätzbare Weise für die Gemeinschaft ein. Das verdient meine volle Anerkennung.“

Aktuelle Entwicklungen und Informationen:

  • Die Wertstoffhöfe in der gesamten Region Hannover sind geschlossen. Die Deponie darf nur von Gewerbetreibenden zur Entsorgung genutzt werden. Die Grüngutannahmen im Stadtgebiet, die im Auftrag des Entsorgers aha den Grünschnitt annehmen und entsorgen, regeln die Annahme des Grünschnittes selbstständig und eigenverantwortlich. Es wird deshalb den Bürgerinnen und Bürgern geraten, sich vorab bei den jeweiligen Landwirten als Betreiber der Annahmeplätze zu informieren, ob dort auch weiterhin Grünschnitt angeliefert werden kann.
  • Die Zahl der Notbetreuungsgruppen lag am Mittwoch bei fünf. Dort wurden insgesamt neun Jungen und Mädchen betreut.
  • Fragestellungen, welche Geschäfte und Gewerbetreibende von der Schließung aufgrund der Allgemeinverfügungen betroffen sind, können ab sofort an folgende E-Mail-Adresse geschickt werden: veranstaltungen-corona@region-hannover.de. Die Anfragen werden nach Angaben der Region Hannover dort entsprechend gesammelt und nach und nach beantwortet. Auch die Hausbanken stehen in Liquiditätsfragen natürlich zur Verfügung.
  • Die Stadtverwaltung bietet Gewerbetreibenden die Möglichkeit, unter erleichterten Bedingungen Stundungen fälliger Zahlungen zu beantragen. Wie Stabsleiter Stefan Müller betont, können Unternehmer auch eine Senkung der Gewerbesteuervorauszahlungen beantragen. „Wir wollen durch diese schnell umsetzbaren Maßnahmen erreichen, dass die Folgen der Krise für die Gewerbetreibenden zumindest etwas abgemildert werden“, ergänzt Bürgermeister Marc Lahmann.
  • Die Schulsekretariate sind auch weiterhin besetzt und telefonisch erreichbar.
  • Bei Fragen zur Notbetreuungen in den Kindertagesstätten stehen Amtsleiter Claudius Reich unter der Telefonnummer 05105/774-2267 sowie Antje Baumgarten unter der Telefonnummer 05105/774-2442 zur Verfügung.
  • Hilfebedürftige, die Unterstützung beim Einkaufen, Behördengängen und anderen Aufgaben des Alltags benötigen, können sich bei der Stadtverwaltung unter der Nummer 05105/774-2334 melden. Freiwillige zur Unterstützung der Hilfebedürftigen können sich ebenfalls an diese Telefonnummer wenden.
  • Die Agentur für Arbeit Hannover hat zur Entlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort unter der Nummer 0511/919-9000 eine Hotline für Arbeitnehmerfragen Für alle Termine gilt nach Auskunft der Agentur für Arbeit, dass Kundinnen und Kunden ihre Termine nicht absagen müssen. Es gebe keine Nachteile. Es gebe keine Rechtsfolgen und Sanktionen. Fristen in Leistungsfragen werden der Agentur für Arbeit zufolge vorerst ausgesetzt. Die Kundinnen und Kunden erhalten rechtzeitig eine Nachricht, wenn sich diese Regelungen ändern. Für Arbeitgeber, die Fragen haben, insbesondere zum Kurzarbeitergeld, ist die E-Mail-Adresse hannover.arbeitgeber@arbeitsagentur.de eingerichtet worden.

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