Start ins neue VHS-Semester erfolgt wegen Corona mit neuen Ideen und viel Flexibilität

Allein in Barsinghausen werden über 200 Kurse angeboten / Verluste durch die Pandemie: Finanzhilfen der Kommunen voraussichtlich ab Dezember nötig

BARSINGHAUSEN (ta). Die anfängliche Hoffnung, dass sich die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie auf den VHS-Kursbetrieb nur auf wenige Monate auswirke, habe sich leider nicht bewahrheitet, erklärte Kersten Prasuhn, Geschäftsführer der Volkshochschule Calenberger Land, bei der Vorstellung des neuen Programmhefts für das anstehende Semester. Kurse würden daher auch weiterhin in großen Räumen mit maximal 15 Teilnehmern sowie unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln stattfinden. Nur so könne den Menschen das nötige Gefühl für ein sicheres Lernen vermittelt werden. Nach dem Lockdown bis Mitte Mai sei man mit ausgewählten Angeboten und dann mit einem ausgesuchten Summertime-Programm durchgestartet, dabei sei besonders positiv hervorzuheben, wie sich die Dozenten auf die neue Situation eingestellt hätten. Besonderes Augenmerk liege auch weiterhin auf der Identifikation mit der Volkshochschule und um ein breit gefächertes Programm aus den verschiedenen Fachbereichen anbieten zu können, sei die VHS momentan bestrebt, Kooperationspartner für die Nutzung von zusätzlichen Räumlichkeiten zu finden. Im Gespräch sei hier unter anderem die Alte Schule in Bantorf, informierte Prasuhn. Insgesamt bedeute die Corona-Krise einen immensen Aufwand und natürlich hätten sich die letzten Monate auch massiv auf die Finanzen des Zweckverbands ausgewirkt. Pro Monat habe man Einnahmeverluste in einer Größenordnung von rund 100.000 Euro zu verkraften. Noch reichten die Rücklagen aus, aber wenn die aufgebraucht seien, müsse man einen Nachtragshaushalt aufstellen und werde Finanzhilfen bei den sechs Mitgliedskommunen beantragen. Hier gebe es schon positive Signale aus den Städten und Gemeinden und man stehe im ständigen Kontakt mit dem Zweckverbandsvorsitzenden, Thomas Wolf. Gerade vor diesem Hintergrund sei die Erschließung von zusätzlichen Räumlichkeiten auch so wichtig für die VHS, denn mehr Kurse, die stattfinden könnten, bedeuteten natürlich auch mehr Einnahmen. Zudem verspreche man sich von dieser Maßnahme eine Verbesserung der regionalen und lokalen Präsenz der VHS, so Prasuhn, der zudem eine Verstärkung der digitalen Angebote ankündigte. Zusätzliche Kooperationen wolle man aber auch für das erstmals angebotene Summertime-Programm in den Sommerferien anstreben. Als Örtlichkeit sei hier beispielsweise in Barsinghausen die Kulturfabrik „Krawatte“ zu nennen. Für das anstehende Herbstsemester bietet die VHS insgesamt 635 Kurse, davon allein 202 in Barsinghausen an, wobei das Gros der Veranstaltungen ab dem 14. September durchstartet. Die interessierten Kursteilnehmer haben auch in diesem Halbjahr wieder die Möglichkeit, sich aus den einzelnen Fachbereichen das passende Thema auszuwählen. Kurse aus dem Bereich Gesundheit findet man ab Seite 96, so auch den Lehrgang „Das Leben auf den Kopf gestellt“, bei dem in Barsinghausen Theorie und Praxis einer ressourcenorientierten Stressprophylaxe im Zentrum steht (Seite 105). Die VHS-Kochangebote finden Teilnehmer ab Seite 116, darunter auch den Kurs „Fit im Job – Präventive Gesundheitsförderung für leistungsstarke Mitarbeiter“ (Seite 117). Darüber hinaus gibt es im Bereich Ökologie eine Waldexkursion mit dem Förster Bert Staritz, bei der die Zusammenhänge in der Natur vermittelt werden. Die Sprachkurse wiederum finden nach einem anfänglichen Treffen in der VHS mehrheitlich online über die VHS-Cloud statt. Jeder Kurs zähle, sagte Kersten Prasuhn, ob die einzelnen Angebote stattfinden würden, hänge letztendlich aber von der jeweiligen Zahl der Anmeldungen ab. Trotz der schwierigen Situation für die Bildungseinrichtung wolle man jetzt nicht jammern, sondern flexibel auf die bestehenden Einschränkungen reagieren. Alle Kursangebote finden Interessierte auch im Internet auf der VHS-Homepage www.vhs-cl.de.

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