Stefan Zeidler zieht nach 100 Tagen als 1. Stadtrat eine Zwischenbilanz: „Viele herausfordernde Aufgaben“

„Arbeit im Vorstandsteam macht Spaß“ / Stadt soll bürgerfreundlicher und Vorreiter werden

BARSINGHAUSEN (ta). Mit der Besetzung Stefan Zeidlers im Amt des 1. Stadtrates und mit Sven Heindorf auf dem Posten des Sozialdezernenten ist der Verwaltungsvorstand der Stadt Barsinghausen erst kürzlich wieder komplettiert worden. Nach 100 Tagen in der Funktion als allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters hat Zeidler nun ein erstes Resümee gezogen. Die Aufgabenbereiche, die er übernommen habe, seien extrem vielfältig und herausfordernd, aber er habe auch schon einiges auf den Weg bringen können – auch weil ihm die Verwaltung und die internen Abläufe als ehemaliger Amtsleiter für Finanzen schon bekannt gewesen seien. Grundsätzliches Ziel sei es, bei anstehenden Themen, aber auch bei Problemen und Beschwerden „vor die Lage“ zu kommen. Die Arbeit im gut gemischten Vorstandsteam mache ihm Spaß und das Zwischenmenschliche stimme. Mit fast 100 Mitarbeitenden in den Ämtern habe er inzwischen Gespräche geführt, auch um den Arbeitsalltag der Kollegen besser kennenzulernen. Es gäbe sowohl zufriedene als auch unzufriedene Mitarbeiter, gleichzeitig gäbe es sehr hohe Erwartungen an ihn als 1. Stadtrat, so Zeidler, der einräumt, dass die Belange der Beschäftigten in der Vergangenheit kaum berücksichtigt worden seien.

Zum Bürgerbüro stellt er fest, dass hier nicht nur der uralte Fußboden erneuert werden müsse. Das Büro solle insgesamt offener und neu gestaltet werden. Geplant für die Zukunft werde auch, dass die Bürger wieder ohne Termin ins Bürgerbüro kommen könnten. Es gehe darum, ein frisches Konzept umzusetzen, denn das Büro solle ein Aushängeschild der Stadt werden. Zum Bereich Ordnungsamt und Verkehr teilt Zeidler mit, dass man im nächsten Ausschuss ein Parkkonzept für das Sorgenkind Hans-Böckler-Straße vorstellen werde. Man wolle Haltverbotsschilder und Parkzonen realisieren, damit die Durchfahrt unter anderem für die Feuerwehr wieder gewährleistet sei. Darüber hinaus werde rechtlich geprüft, ob die Wohnungsgesellschaft zusätzlich Parkplätze vorhalten müsse. Eine entsprechende Lösung werde im Ordnungs- und Ehrenamtsausschuss präsentiert. Hinsichtlich der anvisierten Komplettsanierung der Landesstraße 391 müsse man im Dialog mit der Landestraßenbaubehörde einen Rückschritt hinnehmen, denn das Land lasse den Zeitpunkt der Erneuerungsmaßnahme völlig offen. Um insgesamt eine Beruhigung des Verkehrs zu erreichen, werde die Stadt die Ergebnisse der Messtafeln verstärkt auswerten und daraus Schlüsse ziehen.

Mit der Spitze der Stadtfeuerwehr habe er gute Gespräche geführt. Im Ergebnis habe man sich darauf verständigt, dass die Ausschreibung für die Ersatzbeschaffung einer großen Drehleiter der Schwerpunktwehr ausgeschrieben werden solle. Eingeführt werden solle obendrein ein hauptamtlicher Gerätewart im Feuerwehrwesen, eine entsprechende Stelle werde geschaffen, so Zeidler, der zudem bekanntgibt, dass das neue Feuerwehrhaus für die Wehren von Groß- und Nordgoltern in Kürze übergeben werden könne. Die Seniorenarbeit sei laut Aussage Zeidlers in der Coronazeit vernachlässigt worden – hier habe es konstruktive Gesprächsrunden unter anderem mit dem Seniorenrat gegeben. Zu den städtischen Finanzen kündigte Zeidler an, dass das Haushaltssicherungskonzept umgesetzt werde. Auch wenn hier noch eine neue Amtsleitung fehle, sei frühzeitiges Handeln nötig, auch wenn Barsinghausen im Regionsvergleich noch gut dastehe. Insgesamt seien momentan vier Amtsleiterstellen in der Verwaltung unbesetzt, von denen drei aber voraussichtlich neu besetzt werden könnten.

Damit die Stadt auch künftig ein attraktiver Arbeitgeber sein könne, habe man die Suche nach neuem Personal umgestellt. Zudem sollten neue Kollegen künftig intensiver eingearbeitet werden. Angestoßen werden solle auch das E-Bike-Leasing und die Stadt werde sich als Arbeitgeber auch am Deutschlandticket beteiligen. Eingerichtet werden solle auch ein Eltern-Kind-Büro für städtische Beschäftigte, aber diese Neuerung müsse noch abgeklärt werden. Im EDV-Bereich will Zeidler die Digitalisierung nach vorne bringen, ein Konzept und die Strategie würden noch im laufenden Jahr vorgestellt. Nötig sei eine schrittweise Erneuerung der Netzwerk- und Serverstruktur. Darüber hinaus sollten die Verwaltungsabläufe verschlankt werden. Momentan würden gerade das Hauptamt und Personalamt zusammengeführt, Schnittstellen würden abgeschafft und Aufgabenbereiche verlagert.

Zeidler ist sich sicher, dass er in der kurzen Zeit als 1. Stadtrat schon einiges angestoßen hat. Er habe den Anspruch, dass schriftliche Anfragen von Bürgern in maximal 14 Tagen beantwortet würden. Vorbereitet werde zur Zeit auch die Ausschreibung von neuen E-Fahrzeugen, die genaue Zahl müsse noch ermittelt werden. Schön wäre es, wenn Barsinghausen künftig in vielen Bereichen eine Vorreiterrolle einnehmen könnte, betont Zeidler abschließend.

Fotos: ta