Strategien gegen Rechts: Niedersachsens Landjugend zeigt Flagge

„Gerade lokale Köpfe müssen klar Haltung beziehen“

LAND/REGION/BARSINGHAUSEN (red). „Rechtsextremismus ist nicht allein für den ländlichen Raum ein Problem – nur wird er dort besonders sichtbar“, diese Einschätzung äußert Prof. Dr. Titus Simon. Im Auftrag des BDL, dem Bund Deutscher Landjugend,  hat er mit seinem Team von der Hochschule Magdeburg die Studie „Schweigen heißt Zustimmung. Rechtsextremismus in ländlichen Regionen. Eine Arbeitshilfe“ erstellt. Für den Jugendverband ist das Erlernen demokratischer Spielregeln Teil des Alltags. Aber Alltagsrassismus und rechtspopulistische Sprüche begegnen auch jungen Menschen auf dem Land und erfordern eine Gesamtstrategie als Antwort. Diese Erfahrung hat der größte Jugendverband im ländlichen Raum gemacht, als er seine 2009 verfasste Arbeitshilfe zu Rechtsextremismus überarbeiten wollte. Herausgekommen ist das Buch „Schweigen heißt Zustimmung“, das sich mit Rechtsextremismus in den ländlichen Räumen auseinandersetzt. „Gerade die lokalen prominenten Köpfe müssen klar Haltung beziehen. Gemeinsam mit Vereinen, Verbänden, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen muss ein gemeinsames Vorgehen abgestimmt und umgesetzt werden“, empfiehlt der Rechtsextremismus-Experte und Verfasser der Studie, Titus Simon. Der Erfolg zeige sich insbesondere dort, wo sich das Engagement nicht nur auf eine Reihe von Aktionen gegen die extrem rechte Szene beschränkt, sondern dauerhaft und aktiv an der Gestaltung einer vielseitigen Gemeinschaft vor Ort mitgewirkt werde.