Streit über Erhöhung von Windkraftanlagen geht weiter

Betreiber stellt Pläne für sogenanntes Repowering den Parteien vor

OSTERMUNZEL (ta). Auf Einladung des FDP-Stadtverbands trafen sich jetzt Vertreter der Barsinghäuser Ratsparteien, um sich vor Ort über die Vergrößerung von zwei Windenergieanlagen zu informieren. Eine der beiden Anlagen liegt auf dem Gebiet der Stadt, über den Antrag der Betreiber, Alexander Jäger-Bloh und Christian Stahl, wird am Donnerstag der Rat entscheiden. Während CDU, FDP und AfB dem Projekt kritisch gegenüberstehen, befürwortet die Ratsmehrheit aus SPD und Grünen die Modernisierung und bezieht sich dabei auf eine Aussage des Umweltdezernats der Region Hannover, nach der das „Repowering“ nicht im Widerspruch zur Ansiedlung von Logistikunternehmen nördlich von Groß Munzel steht.

IMG_4378Jäger-Bloh erläuterte den Politikern anhand einer Karte das Vorhaben und konnte sich dabei einen Seitenhieb auf die Barsinghäuser Verwaltung nicht verkneifen. „Die Stadt hat keine Kompetenz bei der Windkraft“, sagte er. Der Antrag für die geplante 170 Meter hohe Anlage auf dem Mühlenberg sei gestellt, wobei der vorgeschriebene Abstand zur Wohnbebauung und den anderen Anlagen eingehalten werde. Nach der Modernisierung solle die Anlage an mehrere Interessenten veräußert werden. Dabei stehe man auch mit den Stadtwerken Barsinghausen in Kontakt, so Jäger-Bloh, der die Einwände der Oppositionspolitiker nicht verstehen konnte. Auswirkungen auf benachbarte Anlagen oder auf rastende Vögel seien laut Region Hannover nicht bekannt. Würden alle Vorschriften eingehalten läge auch kein „Windklau“ vor. Generell biete der Bereich zwischen Dedensen, Holtensen und Ostermunzel Platz für sieben große Anlagen. Kleine Anlagen seien nicht mehr wirtschaftlich, warb Jäger-Bloh. Unterstützung für das Projekt bekam er vom SPD-Vorsitzenden Reinhard Dobelmann, der betonte, dass der „hervorragende Standort“ im Flächennutzungsplan als Fläche zur Erzeugung von Windenergie vorgesehen sei. Das Raumordnungsprogramm erlaube die Errichtung von hohen und leistungsstärkeren Anlagen, daher rechne er auch mit einer Genehmigung durch die Region Hannover. Das Projekt sei ein Beitrag zur Stärkung der regenerativen Energien, so Dobelmann.

 

Foto: ta