„Stunde der Wintervögel“: Vom 6. bis 9. Januar wird bundesweit gezählt

NIEDERSACHSEN (red).

Foto: NABU/Marco Frank

Wenig Samen und Baumfrüchte im Wald – viele Besucher am Futterhaus. Dieser Effekt könnte sich bei der kommenden „Stunde der Wintervögel“ bemerkbar machen. Vom 6. bis zum 9. Januar laden der NABU und sein bayerischer Partner LBV (Landesbund für Vogelschutz), wieder zu Deutschlands größter wissenschaftlicher Mitmachaktion ein. Jeder und jede ist aufgerufen, eine Stunde lang Vögel zu zählen und sie dem NABU zu melden. „Wir haben in den vergangenen Wochen einen starken Durchzug von Bergfinken, Eichelhähern und Ringeltauben registriert. Die Vögel ziehen aus Nord- und Osteuropa nach Süden und Westen – also auch zu uns nach Deutschland. Das tun sie vermehrt, wenn es beispielsweise nicht genügend Bucheckern oder andere Baumfrüchte im Brutgebiet gibt“, so Rüdiger Wohlers vom NABU Niedersachsen. „Wir erwarten daher, dass es zur ‚Stunde der Wintervögel‘ viel zu beobachten geben wird. Vögel kommen häufiger auf Nahrungssuche in unsere Gärten, wenn das Angebot in den Wäldern knapp ist.“ An Futterhäuschen, -säule oder Knödelspender im Garten oder auf dem Balkon lassen sich Vögel am einfachsten beobachten. „Mit der Fütterung sollte schon vor dem ersten Schnee begonnen werden, damit sich die Vögel an den Platz gewöhnen“, so Wohlers. „Allerdings sollte die Fütterung nicht mit effektivem Schutz bedrohter Vogelarten verwechselt werden.“ Der NABU empfiehlt das Füttern daher eher zur Naturbeobachtung und Umweltbildung. „Wer Vögel schützen möchte, sollte Garten und Balkon naturnah gestalten und beispielsweise heimische Sträucher pflanzen, wie Holunder und Schlehe. Abgeblühte Samenstände von Stauden und anderen Blühpflanzen sollten über den Winter als natürliches Vogelfutter stehen gelassen werden“, rät Wohlers. „Vögel fühlen sich wohl, wenn im Garten etwas Wildnis zugelassen wird. Und ganz wichtig: Gift und Kunstdünger sollten tabu sein.“

So funktioniert die Vogelzählung:

Die „Stunde der Wintervögel“ ist Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion. Jede*r kann eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zählen und dem NABU melden. Von einem ruhigen Beobachtungsplätzchen aus wird von jeder Art die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu beobachten ist. Die Beobachtungen können dann bis zum 17. Januar online gemeldet werden. Zudem ist am 8. und 9. Januar für die telefonische Meldung jeweils von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Rufnummer 0800-1157-115 geschaltet. Nutzen Sie auch die App. Oder melden Sie per Post: Einfach von einem unserer Teilnahmeflyer die Meldebogen-Postkarte abtrennen, mit 60 Cent frankieren und bis zum 17. Januar an NABU, Stunde der Wintervögel, 10469 Berlin absenden (Datum des Poststempels). Das pure Interesse und die Freude an der Vogelwelt reichen zur Teilnahme aus, eine besondere Qualifikation ist für die Wintervogelzählung nicht nötig. Wenn Sie unsicher sind, welchen Vogel Sie vor sich haben, hilft Ihnen der Online-Vogelführer.

Foto: NABU/Marco Frank