SuedLink: Landwirte fordern Entschädigungen

REGION (red).

Bei Grundeigentümern und Nutzern land- und forstwirtschaftlicher Flächen entlang der geplanten Südlink-Trasse wächst die Verärgerung. Die betroffenen Land- und Forstwirte fühlen sich zunehmend übergangen. „Die politischen Entscheidungsträger erkaufen sich mit dem Vorrang für die Erdverkabelung die Akzeptanz der Bevölkerung, aber auf unsere Kosten“, schildert Dr. Holger Hennies die Gründe. Der Vorsitzende des Kreisverbandes Hannover kennt die Stimmungslage der Landwirte entlang des Planungskorridors, der von Brunsbüttel im Norden bis nach Göttingen im Süden das Land durchzieht und unzählige land- und forstwirtschaftliche Flächen beanspruchen wird. Die Landwirte fordern eine wiederkehrende Entschädigungsleistung für die dauerhaften Lasten auf ihren Flächen, außerdem lehnen sie die naturschutzrechtliche Kompensation des geplanten Eingriffs auf weiteren landwirtschaftlichen Nutzflächen strikt ab. Der Flächenverbrauch ist aus landwirtschaftlicher Sicht ohnehin weiter viel zu hoch und darf nicht weiter angeheizt werden. Auch der Flächenbedarf für die Erdkabeltrassen ist weitaus höher als der für Freileitungen, gegen die sich allerdings massiver Widerstand in weiten Teilen der Bevölkerung regte. Die Entschädigungspraxis müsse daher vom Gesetzgeber grundlegend neu geregelt werden, sagt Landvolkvizepräsident Ulrich Löhr. Im Vergleich zu der staatlich garantierten, äußerst lukrativen Verzinsung des eingesetzten Kapitals, die dem Leitungsnetzbetreiber Tennet durch den Staat garantiert werde, fühlen sich die Grundeigentümer mit den derzeit angebotenen Einmalzahlungen weit unter Wert abgespeist. Die betroffenen Landwirte und Grundeigentümer wollen analog zu der Verzinsungsgarantie gegenüber Tennet ihre Forderungen nach wiederkehrenden Zahlungen und den Verzicht auf weiteren Flächenbedarf für die naturschutzrechtliche Kompensation vom Gesetzgeber garantiert wissen. „Ohne diese Zusage wird die weitere Planung zur Umsetzung der Südlink-Trasse land- und forstwirtschaftliche Flächen ausklammern müssen“, sagt Löhr.