Tapfere „Recken“ müssen sich knapp geschlagen geben

HANNOVER-BURGDORF (red).

Die Spieler der TSV Hannover-Burgdorf schrieben noch tapfer Autogramme, echte Weihnachtsstimmung wollte aber nicht aufkommen. Bei der 29:30 (14:14)-Pleite gegen Frisch-Auf-Göppingen mussten sich die Recken vor 8167 Fans zum ersten Mal in einem Weihnachtsspiel geschlagen geben. Als Fabian Böhm zehn Minuten vor dem Ende zum 25:24 traf, standen die Fans auf ihren Plätzen. Pech mit einem Lattenknaller von Morten Olsen und zwei unnötige Ballverluste brachten die Gäste mit 28:25 in die Vorhand. Trainer Carlos Ortega stellte auf eine offensive 5:1-Abwehr um. Timo Kastening per Gegenstoß und Kai Häfner mit einem Gewaltwurf glichen zwei Minuten vor Schluss zum 28:28 aus. Doch Göppingen hatte die bessere Antwort. Marcel Schiller traf per Siebenmeter zur erneuten Führung und als Kastening im Gegenzug an Primos Prost im FAG-Tor scheiterte, waren die Punkte futsch.

Dabei war von Beginn an zu spüren: Die Mannschaft wollte an nach dem Pokalerfolg gegen Erlangen nachlegen. Die Abwehr stand zunächst ähnlich gut und es dauerte acht Minuten, ehe die Gäste zum 1:2 ihren ersten Treffer erzielten. Ärgerlich, dass sich Hannover ebenfalls einige Fahrkarten erlaubte und sich nicht höher als 7:5 (15.) absetzen konnte. Eine „geschenkte“ Zeitstrafe gegen Ilja Brozovic nutzte Göppingen zum Ausgleich. Doch die Recken blieben aufmerksam und jeweils im Gegenstoß trafen Torge Johannsen und Timo Kastening zum 9:7 (19.). Die bis dahin kompakte Abwehr der Hannoveraner verlor in der Folge ebenso wie die Herren in Schwarz ihre Ordnung und eine Sekunde vor der Sirene traf Sebastian Heymann zum 14:14-Pausenstand. Die merkwürdige Linie der Schiedsrichter setzte sich nach dem Wechsel fort. Dass das Spiel kippte, hatte sich die TSV allerdings selbst zuzuschreiben. Ilja Brozovic traf freistehend den Pfosten, Timo Kastening verballerte einen Siebenmeter und zwei dumme Ballverluste vollendete Göppingen mit Würfen ins leere Tor zum 15:18 (37.). In der 41. Minute bestraften die Schiedsrichter endlich die griechisch-römischen Abwehrversuche des Göppinger Innenblocks mit einer Zeitstrafe. Wie schon im Pokal war es Youngster Veit Mävers, der den Siebenmeter zum 19:20 versenkte und wenig später erneut von der Linie zum 21:21 (44.) ausglich. Auf den Rängen herrschte jetzt wieder Pokalstimmung. Bitter, dass es trotz der tollen Unterstützung wieder nicht zum Sieg reichte. Die letzte Chance in diesem Jahr gibt es am 2. Weihnachtstag beim Bergischen HC.

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