Tatverdächtige ermittelt: Etwa 40 Schülerinnen und Schüler durch Reizgas verletzt

BARSINGHAUSEN (red).

Polizeibericht: Heute sind rund 40 Schülerinnen und Schüler durch das Versprühen von Reizgas an einer Oberschule verletzt worden. Sechs Personen mussten anschließend stationär in einem Krankenhaus behandelt werden. Nach bisherigen Erkenntnissen des Polizeikommissariats Barsinghausen trug eine 13-jährige Schülerin versehentlich Reizgas bei sich, da sie die Jacke von einer Angehörigen vertauscht hatte. Das Kind hantierte damit im Schulgebäude herum und überließ das Tierabwehrspray unter anderem zwei Schülerinnen im Alter von 13 und 14 Jahren. Die Beiden sprühten gegen 11:50 Uhr mit dem Reizgas in den Räumen der Oberschule herum. Dadurch verteilte sich das Reizgas im betroffenen Schulkomplex und diverse Schülerinnen und Schüler litten im Anschluss unter Atemnot. Vorsichtshalber wurde das betroffene Schulgebäude von der Polizei und der Freiwilligen Feuerwehr evakuiert. Im Einsatz waren diverse Rettungskräfte um die rund 40 verletzten Kinder und Jugendliche medizinisch zu versorgen. Sechs Personen mussten jedoch mit einem Rettungswagen für eine weitere medizinische Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden. Die übrigen Schülerinnen und Schüler wurden vor Ort vom Rettungsdienst ambulant behandelt. Alle Personen erlitten leichte Verletzungen. Unterricht fand an diesem Tage nicht mehr statt. Die beiden Tatverdächtigen wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen an die Erziehungsberechtigten übergeben. Die Polizei hat Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet.

Bericht der Stadtverwaltung: In den Räumen des Schulzentrums Am Spalterhals traten am Vormittag bei mehreren Schülern Atembeschwerden und Hustenreiz auf, die vermutlich auf das Freisetzen von Reizgas zurückzuführen sind. Die Schulleitung entschied daraufhin, das gesamte Schulzentrum zu räumen und setze einen entsprechenden Notruf ab. Um kurz vor 12 Uhr alarmierte die Regionsleitstelle Hannover den Rettungsdienst mit der Alarmstufe MANV 10 und mehrere Feuerwehren aus dem Stadtgebiet Barsinghausen für einen Gefahrguteinsatz und zur Unterstützung des Rettungsdienstes. Nach Rücksprache des Einsatzleiters mit der Schulleitung, verteilten sich die Einsatzkräfte der Feuerwehr auf dem Gelände. Es waren ca. 1500 Personen aus den Schulen evakuiert worden und befanden sich an mehreren Sammelplätzen. Alle Räumlichkeiten wurden begangen um evtl. zurückgebliebene Personen nach draußen zu führen. Hierbei kamen auch mehrere Trupps mit Atemschutzgeräten zum Einsatz. Anschließend wurden gemeinsam mit der Haustechnik Lüftungsmaßnahmen durchgeführt. Weitere Feuerwehrleute übernahmen anfangs die Betreuung der betroffenen Schüler. Dafür wurde ein Schnelleinsatzzelt der Feuerwehr Barsinghausen vor der Sporthalle aufgebaut. Alle Schüler, die Symptome zeigten wurden dann von den Sammelplätzen geholt und in diesen Bereich gebracht. Hier wurden alle betroffenen Personen durch Notärzte gesichtet und registriert. Der Fachberater San des ASB ließ die Sporthalle öffnen und im Inneren einen Behandlungs- bzw. Betreuungsplatz aufbauen.

In Absprache mit der Polizei wurden durch die Feuerwehr alle Straßen zum Schulzentrum gesperrt, um die Zufahrtswege für die Rettungskräfte freizuhalten. Alle Feuerwehrkräfte wurden nach den ersten Maßnahmen auf dem Parkplatz des Schulzentrums zusammengezogen und unterstützten weiter die Kräfte von Rettungsdienst und SEG. Für den Rettungsdienst wurde die Alarmstufe auf MANV 20 erhöht und auf dem Parkplatz am Zechengelände ein Bereitstellungsraum für nachrückende Rettungsmittel eingerichtet. Insgesamt wurden 6 Personen in Krankenhäuser transportiert und weitere 59 Personen in der Sporthalle untersucht / betreut. Nicht betroffene Schüler wurden im Anschluss nach Hause entlassen. Um 14:30 Uhr konnten die letzten Feuerwehrkräfte die Einsatzstelle verlassen.

Im Einsatz waren: Die Feuerwehr mit ca. 65 Feuerwehrleuten

Barsinghausen mit ELW 1, LF20, LF16, RW2, GW-L

Kirchdorf mit LF8

Egestorf mit ELW1, LF8, TLF

Hohenbostel mit TLF16, LF8

Stellv. Stadtbrandmeister und Pressesprecher

Der Rettungsdienst Region Hannover / MANV Komponente mit 20 Fahrzeugen und ca. 40 Personen.

Darunter 2 Notarzteinsatzfahrzeuge, 13 Rettungswagen (Region Hannover und LK Hameln / LK Schaumburg), 2 Leitende Notärzte (LNA), 1 Organisatorischer Leiter Rettungsdienst, BF Hannover mit 1 GRTW + 1 HLF, je 1 Führungsdienst zur Unterstützung des ORGL und 1 Führungsdienst zum LNA Transport und anschließend Meldekopf für nachrückende Rettungsmittel.

Die SEG des ASB Barsinghausen mit 1 Gerätewagen San, 1 Gerätewagen Betreuung, 2 MTW, 1 ELW 1, 1 ELW 2, 2 RTW und 35 Helfern.

Die Polizei mit 4 Fahrzeugen und 11 Beamten.

Insgesamt ca. 45 Fahrzeuge und 152 Einsatzkräfte.

Foto: ta