Theatermonolog „Das Boot ist voll“ konfrontiert mit folgenschwerem Untergang eines Flüchtlingsschiffes

Zur eintrittsfreien Vorstellung lädt die Mariengemeinde für Montag, 23. September, 18 Uhr, ins Gemeindehaus ein

BARSINGHAUSEN (red). Zum Theatermonolog „Das Boot ist voll“ lädt am Montag, 23. September, der Willkommenskreis „Willkommen in Basche“ in das Gemeindehaus neben der Klosterkirche am Mont-Saint-Aignan-Platz ein. Um 18 Uhr beginnt die Inszenierung des Theaters in der List aus Hannover. Das rund 75-minütige Stück von Antonio Umberto Riccò basiert auf der szenischen Lesung „Ein Morgen vor Lampedusa“. Willi Schlüter erzählt die Geschichte Vito Fiorinos und seiner Freunde, die vor Lampedusa am 3. Oktober 2013 Zeugen des Untergangs eines Flüchtlingsschiffes werden. Sie retten 47 der Gekenterten. 366 Menschen ertrinken.

Ganz normale Menschen werden plötzlich mit der Rettung und dem Tod von Flüchtlingen konfrontiert. Diese unfreiwillig übernommene Rolle verändert ihr Leben und, zumindest teilweise, ihre Ansichten. Nichts wird mehr so sein, wie es vorher war. Am Beispiel von Vito, der eine kleine Eisdiele auf Lampedusa betreibt, erlebt das Publikum die Auseinandersetzung mit der Katastrophe und ihre noch nach Jahren spürbaren Folgen. Mitleid und Empathie, Zorn und Ohnmacht, aber auch Hoffnung und Menschlichkeit prägen Vitos Monolog. Es ist nicht die Beschreibung einer Heldentat, sondern der demütige Versuch einen Sinn in diesem Ereignis und im Leben selbst zu finden. Langsam wird das Publikum verstehen, dass nur der Zufall Vito und seine Freunde vor diese Aufgabe gestellt hat. Sie waren einfach da, wo auch wir hätten sein können. Sie haben nur das getan, was man tun musste – und wahrscheinlich die meisten Menschen auch tun würden. So wird die Geschichte eine Auseinandersetzung mit unserer sozialen Verantwortung, unseren Werten und Widersprüchen. Im Anschluss an den Theatermonolog besteht noch die Möglichkeit zum Gespräch. Es werden Getränke und ein kleiner Imbiss gereicht. Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Interkulturellen Woche in Barsinghausen statt.

Foto: Sabrina Bredemeier / C. Jochem