BARSINGHAUSEN (red).
Die Aufführung des Theaterstücks „(R)Evolution“ in Barsinghausen war fesselnd und aufschlussreich. Gerade vor der aktuellen Diskussion über Fluch oder Segen von Künstlicher Intelligenz bot das Stück viele Ansätze zum Nachdenken. 2040 – unser Leben wird bestimmt von Maschinen und Algorithmen mit künstlicher Intelligenz. Über allem schaltet und waltet in jedem Haushalt Alecto. Alecto weiß alles von uns und das früher als wir. Sie steht uns näher und kennt uns besser als jeder andere, ist Familienmitglied, Therapeutin, Alltagsmanagerin und Vertraute. Trotz der ernsten Themen, die behandelt wurden, schafften es die Darsteller, das Publikum während der gut anderthalbstündigen Aufführung bestens zu unterhalten. Die Fragen nach dem Punkt, an dem Künstliche Intelligenz von Hilfe zur Bedrohung wird, und nach dem Schicksal unserer persönlichen Daten, die wir mehr oder weniger freiwillig preisgeben, wurden auf intelligente und humorvolle Weise gestellt. Die schauspielerische Leistung des Ensembles verdient höchstes Lob, und das Bühnenbild von Thomas Flach, die bühnenfüllende Spiegelwand, fügte sich nahtlos in die Inszenierung ein. Alles bleibt transparent. „(R)Evolution“ war eine bemerkenswerte Aufführung, die das Publikum nachdenklich und gut unterhalten zugleich zurück ließ.
Foto: Ulrich Wessel