ECKERDE (gk).

Seit 2008 bilden die Aufführungen von „Oper auf dem Lande“ auf dem Rittergut Eckerde 1 der Familie von Heimburg ein Highlight für Klassikfans. Nicht nur Musik und Künstler lassen Kulturliebhaber, auch aus weiterer Entfernung, in das malerische, unter Denkmalschutz stehende, Anwesen kommen.

Bei der gestrigen Aufführung war der Zwischenapplaus eher verhalten, gemessen an früheren Aufführungen. Das Publikum schien vom Spiel der Künstler gebannt zu sein. Am Schluss jedoch brandete lang anhaltender Applaus auf und zwar für alle Beteiligten.

Hausherr Dietrich von Heimburg dankte in seiner Begrüßung für die großzügige Unterstützung der Sponsoren sowie der Hilfe der örtlichen Vereinen. Unter der Regie von Ortsbrandmeister Wolfgang Pardey verlief das Catering wieder reibungslos.

In diesem Jahr stand „Così fan tutte“ von Wolfgang Amadeus Mozart auf dem Programm. Die sechs jungen Sängerinnen und Sänger der Hochschule für Musik in Hannover sangen Mozarts großartige Verwechslungskomödie in italienischer Sprache. Moderiert wurde die Handlung auf Deutsch.

Der zynische Don Alfonso (Robin Frindt) ist von der Untreue der Frauen überzeugt. Er überredet seine jungen Freunde Guglielmo (Leon Maurice Teichert) und Ferrando (Michael Ha) zu einer Wette, auf die Treue ihrer Verlobten, der Schwestern Fiordiligi (Franziska Giesemann) und Dorabella (Barbara Walach). Guglielmo und Ferrando geben ihre Einberufung vor und nehmen Abschied. Die beiden kehren aber verkleidet zurück und umschwärmen mit der Unterstützung von Don Alfonsos Hausmädchen Despina (Lana Sophie Westendorf), die Braut des jeweils anderen.

Unter der Regie von Carlo Nevio Wilfart wird aus dieser verwickelten Situation ein Spiel, in dem Illusion und Wirklichkeit verschwimmen und die Charaktere verschiedensten Verlockungen erliegen. Haben sie selbst die Kontrolle über ihre Entscheidungen oder sind sie nur Marionetten in einem Spiel der Täuschung?

Das spielfreudige, elfköpfige Orchester, bestehend aus Mitwirkenden des Hannover Festival Orchesters, begleitete diese turbulente Oper mit ihren bekannten Melodien. Die musikalische Leitung hatte – wie im vergangenen – Jahr Burkhard Bauche.

Befragte Besucher äußerten ihre Freude über das jährliche besondere kulturelle Angebot. Sie äußerten aber sich aber auch positiv über das hohe Niveau der Künstler. Befragte kamen überwiegend nicht aus Barsinghausen.

Fotos: Gerheide Knüttel / Max v. Klitzing (1)