ECKERDE (gk).
Selten hat ein Publikum seine Begeisterung so deutlich zum Ausdruck gebracht, wie gestern Nachmittag auf dem Rittergut der Familie von Heimburg. Als sich am Ende die vier Sängerinnen und drei Sänger vor dem Publikum verbeugten, brandete Applaus auf, der sich noch steigerte, als die Musiker dazu kamen mit dem musikalischen Leiter Burkhard Bauche.
Standing-Ovations und begeisterte Zurufe endeten erst, als es eine kleine Zugabe gab. Eine Seltenheit bei den Traditionsveranstaltungen „Oper auf dem Lande“.
Ab 15 Uhr strömten die Besucher auf das Gutsgelände, wo wie gewohnt, zur Begrüßung Getränke – auch alkoholfreie – angeboten wurden. Einige Besucher nutzten aber auch die Möglichkeit eines kleinen Spaziergangs in dem sechs Hektar großen Landschaftspark. Ab 15.30 Uhr war Einlass in dem historischen Kuhstall. Die Entscheidung, die Oper nicht open-air aufzuführen, erfreute Stammbesucher. Wissen diese doch, dass die Akustik optimal in dem alten Gebäude ist. Die 300 Sitzgelegenheiten reichten jedoch nicht aus. Einige Besucher waren auf gut Glück gekommen, obwohl beide Vorstellungen seit einiger Zeit ausverkauft waren. So wurden umgehend aus dem Freigelände weitere Sitzmöglichkeiten herbeigeschafft.
Die Oper „Alicina“, von Georg Friedrich Händel, entführt in einem Zaubergarten. wo die mächtige “Alcina“ Menschen verzaubert und ein Leben voller Illusionen führt. Die sieben Sänger sangen in italienischer Sprache; die Dialoge wurden in Deutsch geführt. Zu Beginn wollte der Funke nicht gleich überspringen. Es irritierte, dass das Orchester noch spielte, während die Sänger schon von der Bühne verschwunden waren. Es ging in der Handlung turbulent zu von verbalen Angriffen bis hin zu tätlichen. Manchmal mit Hilfe von Werkzeug, das als Waffe eingesetzt wurde. So mussten die Sänger auch ihr schauspielerisches Talent unter Beweis stellen. Am Ende erhielten alle Verzauberten ihre Menschengestalten zurück.
Das Wetter ließ es zu, dass in der Pause, seitlich vom Gutsgebäude, sich gestärkt werden konnte. Der Partyservice der Ortswehr unter der Leitung von Ortsbrandmeister Wolfgang Pardey war wieder reichhaltig und für verschiedene Geschmacksrichtungen. Sogar für Sitzgelegenheiten war gesorgt worden.
Die elf Musiker des Orchesters gehören zum Ensemble des Hannover Festival Orchesters. Die mitwirkenden Sänger waren Annemarie Pfahler, Sopran Barbara Skora, Alt Tobias Hechler, Countertenor. Ting-Chin Wang, Sopran. Constantin Bauer, Tenor. Robin Frindt, Bass, und Francis Hohlbein, Sopran.
Gastgeber Dietrich von Heimburg dankte der Ortswehr sowie den Sponsoren für ihre Unterstützung, ohne die es „“Oper auf dem Lande“ nicht geben würde. Auf dem Abschlussfoto neben ihm Gattin Claudia, Burkhard Bauche sowie Charlotte und Max von Klitzing, die Organisatoren von der Stiftung Edelhof Ricklingen.
Fotos: Gerheide Knüttel