Trägerverein Lehrschwimmbecken stellt Sachstandsbericht im Ausschuss vor / Zahlen zum Sanierungsbedarf im Deisterbad und im Lehrschwimmbecken liegen vor – Studie zum Freibad Goltern wird gerade erstellt / Hallenbadneubau liegt als Option auf dem Tisch
BARSINGHAUSEN/KIRCHDORF/GROßGOLTERN (ta). Wohin geht die Reise mit Barsinghausens Badeanstalten? Seit rund einem Jahr hat sich die eingesetzte Bäderkommission der Stadt mehrmals getroffen und weitestgehend die Faktenlage und Sanierungsbedarfe zum Deisterbad, zum Lehrschwimmbecken Adolf-Grimme-Schule und zum Freibad Goltern unter die Lupe genommen. Eine komplette Analyse soll in naher Zukunft im Rat vorgestellt werden. Während die Zahlen zu den nötigen Sanierungsmaßnahmen für das Deisterbad und das Lehrschwimmbecken laut Verwaltung schon vorliegen, ist eine Studie zum Freibad gerade in Arbeit. Hier sollen noch Gespräche mit dem Trägerverein folgen. Im gestrigen Ordnungs- und Ehrenamtsausschuss informierte Bürgermeister Henning Schünhof über den bisherigen Verlauf der Sitzungen der Kommission sowie über die Zwischenergebnisse.
Bei allen drei Einrichtungen sei ein Sanierungsstau festgestellt worden und um eine Stratege für Barsinghausens Badelandschaft zu entwickeln, habe man auch über den Tellerrand in die Nachbarkommune Wunstorf geworfen sowie die Erfahrungen aus Langenhagen, wo man sich für einen kompletten Neubau eines Hallenbades entschieden habe, mit einbezogen. Noch habe man für Barsinghausen keine Entscheidungen getroffen, alle bisherigen Überlegungen seien völlig ergebnisoffen, so Schünhof. Mit bedacht würden sowohl die wirtschaftlichen Situationen der bestehenden Bäder, als auch die Bedürfnisse der Schulen und schwimmsporttreibenden Vereine. Schon eingeplant seien Mittel für eine Machbarkeitsstudie, die wiederum eine Hilfe für die politischen Entscheidungsträger darstellen solle.
Einen Überblick zum Sachstand im Lehrschwimmbecken verschaffte der Vorsitzende des Trägervereins, Wolfgang Meier, der auf neun erfolgreiche Jahre des Beckens in Regie des Vereins zurückblickte. Das Lehrschwimmbecken (LSB) sei wichtig für Kinder und Jugendliche, die Schulen, Vereine und weitere Nutzergruppen. Das LSB werde zeitlich sehr gut genutzt und habe insbesondere in der Phase, als das Deisterbad vorübergehend geschlossen gewesen sei, einen hohen Anstieg der Nutzerzahlen erfahren. Der Verein habe über die Jahre stetig in die Ausstattung und Technik des Beckens investiert, wobei die meisten Mittel für Energie und Hygiene vorgesehen seien. Bis 2022 habe sich die Höhe der Gesamtinvestitionen auf rund 338.000 Euro summiert. In den Jahren 2023 und 2024 gehe man von gestiegenen Energiekosten in Höhe von 85.000 Euro pro Jahr aus. Großen Wert lege der Verein auch auf die Wasser- und Luftqualität, die noch nie beanstandet worden sei, erläuterte Meier, der die aktuelle Zahl der wöchentlichen Nutzer des LSB auf 1000 bezifferte. Aus Sicht des Trägervereins wäre ein Erhalt des Lehrschwimmbeckens im Zuge der Erstellung des allgemeinen Bäderkonzepts natürlich wünschenswert, denn hier sei das Schwimmenlernen für Nichtschwimmer sehr viel besser möglich als im Deisterbad. Für die Zukunft des LSB wünsche man sich außerdem eine Dämmung der Decke, eine PV-Anlage auf dem Dach sowie energiesparende Maßnahmen. Da der aktuelle Vertrag mit der Stadt zum Betrieb des Beckens Ende 2024 auslaufe, plädiere man für eine Vertragsverlängerung um fünf weitere Jahre, betonte Meier. SPD-Ratsherr Andreas Lorch unterstrich, dass Lehrschwimmbecken sei auf jeden Fall solange unverzichtbar, bis es eine Alternative in Barsinghausen gäbe. AFB-Ratsherr und SCB-Vorsitzender Thomas Struß sagte, viele Barsinghäuser Privatpersonen und Unternehmen seien weiterhin bereit, für das LSB zu spenden, aber für dieses Engagement brauche es natürlich auch Planungssicherheit. Auch Berthold Kuban, Vorsitzender vom Sportring Barsinghausen, plädierte für ein klares Bekenntnis des Rates für den Erhalt des Lehrschwimmbeckens, denn für das Schwimmenlernen sei das Becken unverzichtbar.
Fotos: privat / ta / Stadt