Unbekannte beschädigen Wetterschacht vom Klosterstollen

Die Polizei sucht Zeugen

BARSINGHAUSEN (red). Bislang unbekannte Täter verschafften sich in den vergangenen Tagen Zugang zu einem sogenannten Wetterschacht des Klosterstollens in Barsinghausen, der sich im Deister oberhalb der Deisterstraße in unmittelbarer Nähe eines Waldweges befindet. Über diesen Schacht gelangt Frischluft in das Innere des Bergwerkes. Der Schacht ist mit einem am Boden montierten und mit einem Schloss versehenen Gitter gesichert und darüber hinaus eingezäunt. Hinweisschilder weisen darauf hin, dass ein Betreten nach der Allgemeinen Bergverordnung verboten ist. Dennoch haben der oder die Täter auf bislang nicht bekannte Art und Weise das Gitter öffnen können und anschließend einen größeren Stein von dort über 70 Meter in die Tiefe fallen lassen. Weiterhin wurden Eichenbohlen, die im oberen Bereich des Wetterschachtes montiert waren, in den Schacht gestoßen. Dieses hätte im Extremfall böse Folgen haben können: Unterhalb des Schachtes befindet sich ein Stollen, durch den regelmäßig die Grubenbahn die Besucher des Bergwerkes fährt. Bei ungünstigen Verhältnissen hätte dieser Stein in den Bereich des Gleisbettes fallen können. Nach Auskunft des Geschäftsführers der „Alten Zeche“, Thomas Schmidt, wäre aufgrund der unter Tage herrschenden Lichtverhältnisse ein solches Hindernis mit größter Wahrscheinlichkeit durch den Führer der Grubenbahn nicht rechtzeitig wahrzunehmen gewesen, so dass ein Unfall mit entsprechenden Folgen geschehen wäre. Deutlich unwahrscheinlicher – aber dennoch möglich – wäre es gewesen, dass Mitarbeiter der Alten Zeche gefährdet waren, die sich zum Vorfallszeitpunkt unterhalb des Schachtes aufgehalten hätten. Glücklicherweise sind solche Schäden nicht entstanden. Grundsätzlich dient ein Wetterschacht der Belüftung des Stollens. Kleinste Veränderungen an dessen Querschnitt würden zu einer Reduzierung der Luftzufuhr führen. Im Extremfall wäre diese sogar gänzlich unterbrochen gewesen. Aufgrund der Bedeutung der Wetterschächte werden diese regelmäßig von den Mitarbeitern der Alten Zeche überprüft. Auch hier hätte sie sich in größte Gefahr begeben: Die Eichenbohlen stecken derzeit im Schacht fest. Sollten sich diese während der Überprüfung lösen, würde größte Lebensgefahr für die Mitarbeiter bestehen. Am vergangenen Dienstag wurde nun der Wetterschacht aufgrund der festgestellten reduzierten Belüftung überprüft. Hierbei wurden die Beschädigungen sowie der gesamte Vorfall festgestellt. Die Polizei Barsinghausen hat die Ermittlungen wegen Sachbeschädigung sowie eines Verstoßes nach der Allgemeinen Bergverordnung aufgenommen. Zeugen in im Zusammenhang mit diesen Taten verdächtige Beobachtungen gemacht hatten, werden gebeten, sich bei der Polizei in Barsinghausen unter der Tel.-Nr. 05105-5230 zu melden.