Unfassbares Verletzungspech: Recken verlieren im DHB-Pokal gegen die Löwen

HANNOVER-BURGDORF (red).

Eine Woche nach der Handball-WM war in der ZAG-Arena alles angerichtet für ein Handballfest. 7886 Zuschauer waren gekommen und wollten die TSV Hannover Burgdorf im Viertelfinale des DHB-Pokals gegen die Rhein Necker Löwen ins Final Four brüllen. Nach einem begeisternden Spiel mussten sich die Recken mit 25:31 (10:14) geschlagen geben. Ein unglaubliches Verletzungspech machte das Spiel gegen den Tabellendritten im Vorfeld zu einem ungleichen Duell. Gleich sechs Ausfälle mussten die Recken verkraften. Die arg dezimierte Hannoveraner Mannschaft lieferte dem Favoriten aber einen begeisternden Kampf und wehrte sich nach Kräften und war fünf Minuten vor dem Ende beim Stand von 24:26 drauf und dran, die längst verloren geglaubte Partie zu drehen. Zwei fragliche Pfiffe machten dann alle Hoffnungen zunichte. Als moralischer Sieger durften sich die Burgdorfer trotzdem fühlen und jeder Fan, der zum ersten Mal in der Halle war wird wiederkommen.

Ohne Rechtshänder im Rückraum taten sich Gastgeber zunächst schwer, Chancen herauszuspielen und gerieten früh mit 2:5 (9.) in Rückstand. Evgeni Pevnov und zweimal Marius Steinhauser an Löwen-Keeper Mikael Appelgren scheiterten und die Gäste auf 9:4 erhöhten (17.) schien der Favorit auf dem Weg zu einem lockeren Sieg. Doch Hannover hielt dagegen und blieb dank der Paraden des eingewechselten Dario Quenstedt im Spiel. Bitter, dass die Schiedsrichterinnen klare Regelverstöße der Gäste wie Blockieren des Balles im Gegenstoß nicht mit den fälligen Zeitstrafen ahndeten. Stattdessen mussten Veit Mävers und Marian Michalczik in der 27. Minute bereits zum zweiten Mal für zwei Minuten zusehen. Die Folge war ein gellendes Pfeifkonzert von den Rängen. Die Löwen waren beeindruckt und machten trotz Überzahl Fehler. Der vor der Pause schwache Vlad Kulesh (fünf Fahrkarten bei fünf Würfen) vergab aber die Chance zum 11:13. Drei schnelle Gegentore in 120 Sekunden zum 10:17 (33.) schienen den Tag dann endgültig zu entscheiden. Prokop nahm die dritte Auszeit und seine Mannschaft kam erneut zurück und Vincent Büchner verkürzte auf 16:19 (41.). Der Tabellendritte blieb aber vorn, weil Appelgren die Gastgeber mit einer zwischenzeitlichen Fangquote von 40 Prozent entnervte.

Archivfoto: Uwe Serreck