„Urgeburten“ von Bernd Hoppe werden im Kunstraum Benther Berg ausgestellt

Benthe (red).

Am Sonntag, 14. September, um 11 Uhr, eröffnet Kristina Henze, Malerin aus Barsinghausen, eine neue Ausstellung im Kunstraum Benther Berg, Bergstr. 3 in Benthe. Sie stellt den Künstler Bernd Hoppe vor, der in Barsinghausen geboren wurde und hier aufwuchs. Die Kindheitsjahre und Jugend, die er im Ortsteil  Höhenluft verbrachte, begreift er als großes Glück. Vor dem Elternhaus beginnt mit dem Deister die Mittelgebirgslandschaft, dahinter schweift der Blick in die norddeutsche Tiefebene. Diese unmittelbare Nähe von Wald, Feldern und Wiesen direkt vor der Haustür haben sein Verhältnis zur Natur geprägt.

Bernd Hoppe lebt und arbeitet seit Jahren in Hannover, doch die Sensibilität in der Wahrnehmung der Natur drückt sich deutlich in seinen künstlerischen Arbeiten aus. Seine abstrakten, expressiven Kompositionen reichen von flammender Dramatik und rhythmischen Verflechtungen bis hin zu ruhigeren Farblandschaften, in denen Anklänge an Gegenständliches zu entdecken sind.

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„Die Stadt“

Bernd Hoppe beginnt zu malen, ohne Vorlagen wie Skizzen oder Fotos. Die Bilder, die er in sich trägt, wachsen auf der Leinwand heran zu bewegten Farbmassen. Ein Stürzen und Fallen der Ölfarbe bringt Beunruhigung. Es scheint, als ob die manchmal fast reliefartig aufgesetzten Farbströme nicht nur mit den Augen, sondern auch mit den Händen greifbar werden. Und der Künstler arbeitet auch nicht nur mit Pinsel und Rakel, sondern ebenso mit seinen bloßen Händen, wodurch er eine bestimmte Unregelmäßigkeit des Auftrages erreicht, die seiner Malerei Spannung und einen unverwechselbaren Ausdruck verleiht. Der Farbauftrag als Struktur gewinnt für Bernd Hoppe eine zentrale Bedeutung, denn Farbe ist für ihn eine eigenständige Kraft.

So offen die Bildkompositionen auch erscheinen mögen, der Maler kennt natürlich die Wirkungsweise seiner Mittel: Linie und Farbe, die die Fläche ordnen, Raum erzeugen und nicht zuletzt im Format des Bildfeldes ihren besonderen Platz erhalten. So wird der Betrachter in seinen Bildern oft unwillkürlich etwas Landschaftliches oder Figürliches hineinlesen, je nach dem horizontalen oder vertikalen Verlauf der Farbe. In dem Bild „Die Stadt“ können wir auch tatsächlich eine Ortschaft erkennen, tief im Tal liegend, sonnenbeschienen, eingeschlossen von einem gewaltigen Gebirgsmassiv. Schwer Lastendes und Schwebendes bilden eine Einheit: eine geglückte Metapher für ein Lebensgefühl. Bernd Hoppe formuliert es so: „Jenseits der Worte eröffnet sich eine Kommunikation, die das Seelische, das Wesentliche, berührt.“

Kristina Henze führt durch die Ausstellung am Sonntag, 21.9. und Sonntag, 5.10. von 11-14 Uhr.