Veranstaltung in der Gedenkstätte Ahlem erinnert an die Brandanschläge von Mölln 1992

REGION (red).

Am 23. November 1992 setzten zwei Neonazis das Haus der Familie Arslan in Mölln in Brand. Bei dem Anschlag wurden die zehnjährige Yeliz Arslan, die 14-jährige Ayşe Yilmaz und die 51-jährige Bahide Arslan ermordet. Weitere Familienmitglieder erlitten teils sehr schwere Verletzungen. Zuvor hatten dieselben Neonazis einen Brandanschlag auf ein weiteres Haus in Mölln verübt, in dem ebenfalls Menschen aus der Türkei lebten. Neun von ihnen waren dabei schwer verletzt worden. Ibrahim Arslan überlebte die rassistischen Brandanschläge von Mölln 1992. Er engagiert sich seit vielen Jahren in der Antirassismus-Arbeit, indem er bundesweit auf Veranstaltungen, Konferenzen, vor allem aber in Schulen aus der Perspektive der Betroffenen berichtet. Die Gedenkstätte Ahlem zeigt am Sonntag, 11. Juni, 14 Uhr, den Film „Der zweite Anschlag“, anschließend gibt es ein Gespräch mit Ibrahim Arslan. Durch die „Möllner Rede im Exil“, die Ibrahim Arslan seit 2013 gemeinsam mit seiner Familie und dem Freundeskreis im Gedenken an die rassistischen Brandanschläge von Mölln 1992 veranstaltet, etablierte er eine neue Kultur des Gedenkens in Deutschland, die die Angehörigen rassistischer Morde und Anschläge aktiv mit einbezieht und gegen das Vergessen kämpft.

Was:              Film „Der zweite Anschlag“ und Gespräch mit Ibrahim Arslan

Wann:           Sonntag, 11. Juni 2023, 14 Uhr

Wo:                Gedenkstätte Ahlem, Heisterbergallee 10, 30453 Hannover

Foto:  © Stahl, Region Hannover