Verzögerungen bei Neu- und Anbauten der Feuerwehren setzen die Politik unter Zeitdruck

Für Diskussionen im Ausschuss sorgten einmal mehr die Kosten und die Belastung der städtischen Gebäudewirtschaft

HOHENBOSTEL/NORDGOLTERN/GROßGOLTERN/HOLTENSEN (ta). Der Erweiterungsbau am Feuerwehrhaus Hohenbostel, bei dem Verzögerungen für erheblichen Unmut unter den ehrenamtlichen Feuerwehrleuten gesorgt haben, soll nach Angaben der Verwaltung noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Um insbesondere den fertigzustellenden Bereich der Geräte- und Umkleideräume mit dem notwendigen Inventar auszustatten, hat der Feuerwehrausschuss gestern einer Erhöhung der Mittel von 20.000 auf 45.000 Euro einstimmig zugestimmt. Die geplanten Mehrausgaben werden in den zweiten Nachtragshaushalt 2019 eingestellt. Zur Realisierung des Neubaus des Feuerwehrhauses Nord- und Großgoltern empfahl die Verwaltung als „Pilotprojekt“ eine Kooperation mit dem Planungsbüro „Partnerschaft Deutschland“ – auch um die städtische Gebäudewirtschaft zu entlasten und das 3,7 Millionen teure Bauprojekt fortsetzen zu können, erklärte Stadtrat Thomas Wolf. Beschlossen wurde bei einer Gegenstimme, den Neubau im Rahmen eines „Totalunternehmer-Modells“ mit Vorplanungskonzept durchzuführen. Für die Leistungen von Partnerschaft Deutschland werden zusätzlich 660.000 Euro in den zweiten Nachtragshaushalt eingestellt. CDU-Ratsherr Karl-Heinz Neddermeier gab zu bedenken, dass die Kosten für Partnerschaft Deutschland zu hoch seien, die würden im Rahmen einer normalen Ausschreibung deutlich günstiger ausfallen. Bei einer Gegenstimme wurde die Beschlussvorlage für die neu anzubauende Fahrzeughalle beim Feuerwehrhaus Holtensen in den Finanzausschuss vertagt. Das Bauprojekt ist aufgrund der anstehenden Fahrzeugneubeschaffung und wegen des Einbaus von Abgasabsauganlagen erforderlich und soll in Eigenverantwortung der Ortsfeuerwehr mit fachlicher Begleitung durch die Verwaltung realisiert werden. Mit einer Architektin hat die Wehr die Vorplanungen auch schon sehr weit vorangetrieben. Anvisiert ist ein zeitnaher Baustart. Hierfür ist der Ankauf eines benachbarten Grundstücksanteils durch die Stadt nötig. Für den Anbau selber sollen 200.000 Euro in den zweiten Nachtragshaushalt eingestellt werden, aber für den von der Verwaltung forcierten „Modellversuch“ gab es auch kritische Stimmen im Ausschuss. Während Stadtbrandmeister Dieter Engelke eindringlich darum bat, Verzögerungen zu vermeiden, meldete CDU-Fraktionsvorsitzender Gerald Schoth Bedenken wegen des Umfangs der Eigenleistungen an. So ein Bauprojekt koste sehr viel Zeit und gehe zulasten der Kernaufgaben der Wehr. Bettina Klein (Aktiv für Barsinghausen) plädierte dafür, die Eigenleistungen durch eine Auftragsvergabe an eine Fachfirma zu kompensieren. Und Peter Messing (SPD) meinte, die Stadt sollte sich bei Bauprojekten generell klar über die Eigenleistungen von Feuerwehren werden.

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