VHS startet am 18. Mai mit ausgewählten Kursen und speziellem Sicherheitskonzept wieder durch

Abstände zwischen den Teilnehmern werden eingehalten – Auf Masken wird verzichtet / VHS-Geschäftsleiter Prasuhn: Langfristig könnte die Volkshochschule sogar von der Krise profitieren / Finanzielle Rücklagen reichen bis zum Sommer aus / Online-Angebote werden ausgebaut

Die stellvertretende Geschäftsführerin der VHS, Nadja Heinrichs (re.) und Programmbereichsleiterin Christina Heinrichs zeigen, wie die Abstände zwischen den Kursteilnehmern eingehalten werden sollen.

BARSINGHAUSEN (ta). Nachdem das Land Niedersachsen Ende letzter Woche grünes Licht für einen Re-Start der Volkshochschulen ab dem heutigen Montag gegeben hatte, liefen in der VHS Calenberger Land die Planungen für eine Wiedereröffnung auf Hochtouren. „Da kommt schon etwas Hektik auf. Letztendlich haben wir entschieden, ab dem kommenden Montag, 18. Mai, mit 40 ausgewählten Präsenzkursen wieder den Betrieb aufzunehmen“, erklärt Kersten Prasuhn, Geschäftsführer der VHS.

Es handele sich auch um eine Experimentierphase, in der man mit verkleinerten Kursgruppen Angebote aus den verschiedensten Fachbereichen vorhalten werde. Mit Ausnahme der Online-Kurse und eines weiteren Angebots seien ansonsten vor dem 18. Mai noch alle Kurse abgesagt. Für den Neustart habe man in Anlehnung an die Vorgaben vom Land ein eigenes Hygienekonzept entwickelt, sagt Prasuhn. Dazu gehörten unter anderem, dass Räume nach jedem Kurs gereinigt würden, dass die Abstände der Tische der Teilnehmer gewährleistet seien, dass ausreichend Desinfektionsmittel vorhanden sei und die Zahl der Teilnehmer pro Lehrgang begrenzt werde. In den Kursen selber sei das Tragen einer Schutzmaske keine Pflicht, denn das würde insbesondere beim Erlernen einer Fremdsprache schwierig werden. Freigestellt sei aber, ob die Teilnehmer beim Betreten und Verlassen der VHS Masken tragen möchten. Die Realisierung von kleineren Kursen hänge letztendlich mit dem erarbeiteten Raum- und Sicherheitskonzept zusammen. Daher könnten von nun an auch Kurse mit nur fünf Teilnehmern stattfinden. Zudem liege es im Ermessen der jeweiligen Dozenten, ob das gemeinsame Lernen mit noch weniger Teilnehmern Sinn mache oder nicht. Dass es zu weiteren Veränderungen im Betrieb komme, sei aufgrund der unklaren Entwicklung der Pandemie jederzeit möglich, unterstreicht Prasuhn. Das nun entwickelte Konzept solle erst einmal bis zu den Sommerferien gelten, danach starte vom 18. Juli bis Ende August das Programm „Summertime“ durch, welches Interessierte auf den gelben Seiten im aktuellen VHS-Programm wiederfinden würden. Eine Anhebung der Kursgebühren sei weder jetzt noch für das kommende Halbjahr geplant. Mit großer Unsicherheit versehen sei noch die Durchführung der Integrationskurse – hier werde nach einer Lösung gesucht. Klar sei jetzt schon, dass das Online-Angebot im gegründeten „Volkshochschulhaus“ mit Sprechstunden für den Austausch zwischen Lehrenden und Lernenden sowie mit kleinen Videos über die VHS-Cloud weiter ausgebaut werden soll. Vorgesehen sei zudem, dass man im Herbstsemester möglichst wieder das volle Programm anbieten könne. Prasuhn glaubt, dass die VHS im kommenden Jahr sogar von der aktuellen Krise profitieren könnte. Festzustellen sei schon jetzt ein Kompetenzzuwachs unter den Dozenten hinsichtlich der Online-Angebote. Außerdem werde das Lernen künftig wohl eher in kleineren, aber dafür sehr viel intensiveren Einheiten stattfinden. Da die VHS als Einrichtung zuletzt geschlossen bleiben musste, sei schon jetzt eine höhere Wertschätzung seitens der Teilnehmer zu konstatieren. Zur finanziellen Situation der Volkshochschule sagt Prasuhn: Die eigenen Rücklagen würden noch bis in den Sommer reichen. Schon jetzt befinde man sich in einem Austausch mit den Mitgliedskommunen. Am 29. Juni finde die nächste Zweckverbandssitzung statt und danach müssten die Räte der Städte und Gemeinden über finanzielle Hilfen für die VHS entscheiden. Vom Land Niedersachsen gebe es bislang jedenfalls noch keine Signale zur Stützung der Volkshochschulen. Wie er selber befänden sich momentan alle 30 VHS-Mitarbeiter in Kurzarbeit und dies werde im laufenden Semester auch so bleiben, so Prasuhn. Alle Mitarbeiter in den verschiedenen Geschäftsstellen seien motiviert, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen. Was die VHS allerdings nicht leisten könne, sei die finanzielle Unterstützung der rund 300 freiberuflichen Dozenten. Weiterführende Informationen zum VHS-Betrieb und zu den einzelnen Kursen sind unter Telefon 05105 – 52160 möglich.

Foto: ta / VHS