VHS will nach Einschränkungen „mit Pauken & Trompeten“ ins nächste Semester starten

Rund 70% der Kurse im Frühjahr ausgefallen / Dosiertes Hochfahren mit Fantasie und mehr Angeboten im Außenbereich / Finanzen der Volkshochschule stabil / Digitalisierung führt zu mehr technischen Innovationen im Bildungsbereich

VHS-Geschäftsführer Kersten Prasuhn

BARSINGHAUSEN (ta). Die ganz argen Auswirkungen der Pandemie auf den Bildungsbereich scheinen sich so ganz allmählich ihrem Ende zu nähern. Auch die VHS Calenberger Land hat seit Mitte Mai ihren Kursbetrieb wieder dosiert hochgefahren. Mit rund 70% an ausgefallenen Kursen sei aber das jetzige Frühjahrssemester insgesamt als verloren anzusehen, beschreibt VHS-Verbandsgeschäftsführer Kersten Prasuhn die Lage. Seit einem Monat hätten wieder verstärkt Präsenzkurse stattfinden können – sehr problematisch sei hierbei die bestehende Maskenpflicht. Das digitale Angebot sei eine Ergänzung zum analogen Unterricht, wichtig für die Lernenden und Lehrenden sei nun einmal die soziale Nähe, daher treibe die VHS die Planungen für das am 13. September beginnende Herbstsemester mit viel Fantasie und auch teilweisem Unterricht im Freien weiter voran. Dann wolle man mit „Pauken und Trompeten“ neu durchstarten, blickt Prasuhn voraus. Zu den Finanzen der Volkshochschule sagt die stellvertretende Geschäftsführerin, Nadja Heinrichs, die Situation sei stabil und noch nicht bedrohlich, die Online-Angebote, zusätzliche Mittel und auch die Kurzarbeit der VHS-Mitarbeiter hätten dazu beigetragen. Als Beispiel nannte Heinrichs die berufsbildenden Kurse, die zuletzt meist online stattgefunden hätten. Die Programmbereichsleiterinnen, Ruth Schütte und Christina Heinrichs, schildern, dass man nach kreativen Lösungen gesucht habe. Corona-Tests bei Teilnehmern und Dozenten seien fortgeführt worden und teilweise seien Kurse auch auf verschiedene Räume verteilt worden. Die momentane Resonanz bei den Kursanmeldungen beschreibt die VHS-Verwaltung so: Manche Kurse seien schon komplett ausgebucht, in anderen Bereichen seien die Menschen eher noch vorsichtig und wollten erst einmal die eigene Impfung hinter sich bringen. Die durch die Pandemie forcierte Digitalisierung habe die VHS aber auch innovativ nach vorne gebracht, betont Prasuhn. Mitarbeiterin Karen Körtge erklärt, die technische Ausstattung der Räumlichkeiten werde weiter optimiert, zum Beispiel mit Mikrofonen. Weil die Technik die Bildungswelt erweitere, würden auch immer mehr Fortbildungen für Dozenten angeboten. Darüber hinaus wolle die VHS die Kooperationen mit den Schulen in den VHS-Mitgliedskommunen weiter voranbringen. Schon in Kürze werde es eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Hannah-Arendt-Gymnasium zum Thema Alltagsrassismus geben.

Foto: ta / VHS