Viele Sonnencremes enthalten Mikroplastik und gelangen beim Baden ins Wasser

Einfache Hausmittel helfen beim Sonnenbrand

REGION (red). Die sommerlichen Temperaturen sind da, die Sonne brennt. Es zieht uns ins kühle Nass und unsere Haut ist zwingend auf Sonnenschutz angewiesen. Doch beim Kauf von Sonnencremes sollten Sie nicht wahllos zugreifen. Viele Cremes enthalten Mikroplastik, weitere synthetische Polymere oder andere schädliche Stoffe, die beim Baden ins Wasser gelangen und dort verbleiben – mit langfristigen Folgen.

Wählen Sie den Sonnenschutz mit Bedacht: Sonnencremes schützen Ihre Haut entweder durch einen chemischen oder einen mineralischen Filter. Chemische Sonnenschutzmittel können in die Haut eindringen und UV-Strahlung in Wärme umwandeln. Einige Zusatzstoffe stehen unter Verdacht, Allergien auszulösen oder im menschlichen Körper hormonell zu wirken. Nicht nur wir Menschen, sondern auch Meeresbewohner leiden unter diesen Stoffen, wenn sie beim Baden von der Haut ins Wasser gelangen. Besonders Korallenriffe sind von der Verunreinigung durch chemisch wirkende Sonnenschutz­mittel betroffen. Einige Länder haben deshalb bereits den Verkauf von chemischen UV-Filtern verboten, um Korallen vor Bleiche zu schützen.

Mineralische Sonnenschutzmittel nutzen oft Zinkoxid oder Titandioxid als optische Barriere zwischen Haut und Sonnenstrahlung. Diese Stoffe wirken wie ein Spiegel und reflektieren das Sonnenlicht auf der Haut. Sie sind ökologisch vertretbar und insbesondere für Allergiker*innen häufig die bessere Wahl. Oft hinterlassen sie einen weißen oder gelblichen Film auf der Haut. Lange wurde mineralischer Sonnenschutz als ökologische Alternative angepriesen: Doch auch er ist keineswegs unproblematisch – vor allem, wenn er Nanopartikel enthält. Diese entstehen, wenn die mineralischen Partikel in der Herstellung verkleinert werden, damit die Cremes auf der Haut transparent werden. Die gesundheitlichen und ökologischen Risiken von Nanomaterialien sind nicht abschließend geklärt. Produkte mit Nanopartikeln erkennen Sie an der verpflichtenden Kennzeichnung mit dem Kürzel „nano“ in der Inhaltsstoffliste.

Auch Mikroplastik oder flüssige Kunststoffe können in Sonnenschutzmitteln enthalten sein. Hier sind es in erster Linie Kunststoffverbindungen, die in den Cremes in gelöster oder flüssiger Form vorliegen, zum Beispiel als Bindemittel, Füllmittel oder Filmbildner. Diese gelangen ungefiltert in die Umwelt und unsere Gewässer und können dort nur schwer oder gar nicht abgebaut werden. Einen wirklich ökologisch sinnvollen Sonnenschutz bieten nur zwei altbewährte Methoden: Bekleidung und Vermeidung. Unser Tipp: Meiden Sie die starke Sonneneinstrahlung in der Mittagshitze und verlagern Sie den Besuch von Schwimmbädern und Strand auf die Morgen- oder späten Nachmittagsstunden. Auch ein wirksamer Sonnenschutz: Tragen Sie lange Bekleidung. Aber Vorsicht: synthetische Badebekleidung mit UV-Schutz kann Fasern verlieren, die als Mikroplastik den Meeren schaden. Deshalb ist das Tragen von Kleidungsstücken aus Naturfasern der ökologisch wirksamste Schutz von Haut und Meeren.

Beim Sonnenbrand helfen einfache Hausmittel: Wenn Sie trotz aller Vorsicht einen Sonnenbrand bekommen haben, dann greifen Sie am besten zu einfachen Hausmitteln statt zu After-Sun-Produkten aus der Drogerie. Einige dieser Produkte enthalten hormonelle Schadstoffe oder Kunststoffe, die Gesundheit und Umwelt schaden können. Als Alternative können Sie auch verdünnten Speise­es­sig (Achtung: keine Essigessenz!) verwenden, am besten aus ökologischer Produktion ohne Zusatzstoffe. Tränken Sie einfach ein Tuch damit und legen Sie es auf die verbrannten Stellen. Sollte Ihre Haut gereizt reagieren, dann verdünnen Sie die Flüssigkeit mit mehr Wasser.

Foto: chezbeate / pixabay