Viele Teilnehmer bei Baumschnittlehrgängen der Siedlergemeinschaft

HOHENBOSTEL/WICHTRINGHAUSEN (red).

Kürzlich konnte die Siedlergemeinschaft Hohenbostel–Bördedörfer wieder die Baumschnittlehrgänge in Hohenbostel und Wichtringhausen durchführen. Beide Lehrgänge waren sehr gut besucht. In Hohenbostel waren weit über zehn Interessenten dabei und in Wichtringhausen waren 15 Personen angemeldet. Es wurden die richtigen Schnitte an Obstbäumen und Ziergehölzen gezeigt. Die Lehrgänge wurden von Frau Gromoll ehrenamtlich durchgeführt. Die Siedlergemeinschaft konnte diese Lehrgänge zum neunten Mal durchführen. Mit dem Schnittzeitpunkt an Obstbäumen kann das Wachstum beeinflusst werden. Hier gilt der Grundsatz: Je früher man im Winter bzw. Herbst die Obstbäume schneidet, desto stärker treiben die Bäume im Frühjahr wieder aus. Der Erhaltungsschnitt dient dazu, die Fruchtbarkeit zu erhalten und die Fruchtqualität zu fördern. Man entfernt zunächst die Konkurrenztriebe. Das sind Zweige, die die Spitze des Mitteltriebes und der Leitäste zu überwachsen drohen. Als nächstes werden senkrecht hochwachsende Triebe, die Wasserschosse, entfernt. Durch einen geschnittenen Obstbaum muss man einen Hut werfen können, sagt eine alte Gärtnerregel. Je luftiger die Krone, desto geringer ist die Anfälligkeit für Pilzkrankheiten, weil das Laub nach Regenfällen besser trocknet. Wichtig ist auch, dass man das richtige Werkzeug benutzt. Viele unserer Gärten haben im Rahmengrün Ziersträucher als zwangslose, ungeschnittene Blütenhecken. Mit dem Schnitt von Ziergehölzen ist fast immer der sogenannte Erhaltungs- oder Formschnitt gemeint. Mit ihm sollen Lebenskraft und Gesundheit der Gehölzes erhalten bleiben. Weil er die Pflanzen ständig dazu anregt, für einzelne, alternde und funktionstüchtige Triebe Ersatz zu bilden. Hierzu gehört auch der Schnitt, der auf Bildung von Blütenanlagen gerichtet ist. Im Alter werden nahezu alle Ziergehölze zu dicht und als Folge dazu lässt die Blütenbildung nach. Da kann nur ein Verjüngungsschnitt helfen. Dabei werden, über mehrere Jahre verteilt, die Äste auf ca. 30 bis 50 Zentimeter zurückgeschnitten. So bilden sich in den folgenden Jahren neue Triebe, die man zum Neuaufbau des Gehölzes verwenden kann. Bei diesen Lehrgängen wurden praktische Ansätze gezeigt und vieles mehr erklärt. Wenn das alles befolgt wird, hat man im Sommer blühende Gärten und die Artenvielfalt kehrt zurück. Auch nächstes Jahr werden die Siedler wieder ihre Lehrgänge durchführen und hoffen auf ebenso große Resonanz. In Wichtringhausen konnten man leider durch das schlechte Wetter keine praktischen Obstbaumschnitte durchführen. Was neu war, man führte erstmals eine Art theoretischen Unterricht in Form von Gesprächen über Obstbäume, Zierhölzer usw. durch. Auch dies war anspruchsvoll. Der praktische Baumschnittlehrgang soll jetzt am Samstag, 17. Februar, durchgeführt werden. Nähere Einzelheiten werden entsprechend bekanntgegeben.

Archivfoto: Tilgner