Vielfältige Eindrücke: Bürgermeister Schünhof besucht gemeinsam mit Ratsvertretern die Partnerstadt Kovel

BARSINGHAUSEN/KOVEL (red).

Zu den offiziellen Terminen bei der dreitägigen Reise nach Kovel gehörte auch ein Treffen mit der dortigen Gemeinde.

„Die drei Tage in unserer Partnerstadt waren sehr ereignisreich und haben mich zutiefst beeindruckt: Wir haben eine sehr große Gastfreundschaft und Herzlichkeit erfahren dürfen, doch manche Begegnung hat mich auch ein Stückweit nachdenklich gestimmt und geerdet“, blickt Barsinghausens Bürgermeister Henning Schünhof auf seinen Besuch in Kovel zurück. Gemeinsam mit der Ratsvorsitzenden Claudia Schüßler und den Ratsmitgliedern Lilli Bischoff und Reinhard Dobelmann war er vergangene Woche in der Ukraine zu Gast. Für den Barsinghäuser Verwaltungschef war es die erste Reise in eine der Partnerstädte. „Es war quasi mein Antrittsbesuch“, sagt er mit einem Schmunzeln. Doch nicht für ihn sei es eine Premiere gewesen, „auch in Kovel ist mit Igor Chaika seit Jahresbeginn ein neuer Bürgermeister im Amt, sodass es für jeden von uns viel Neuland zu entdecken gab“. Umso hilfreicher sei es dabei gewesen, dass die beiden Verwaltungschefs sofort auf einer Wellenlänge gelegen hätten. „Genauso wie ich ist mein Amtskollege ein Quereinsteiger, der seinen beruflichen Werdegang nicht in der Verwaltung genommen hat. Die Erfahrungen der vergangenen Monate waren daher recht ähnlich“, schildert Henning Schünhof. Besonders interessant für beide war die Feststellung das sich die Arbeit der Verwaltungen in großen Teilen ähnelt. Für die Ratsvorsitzende Claudia Schüssler war der Austausch mit der dortigen Ratsvorsitzenden Oksana Bagnova von ähnlichen Erfahrungen geprägt, wobei im Unterschied zu ihrer deutschen Amtskollegin Oksana Bagnova diese Aufgabe hauptamtlich wahrnimmt.

Gemeinsam mit seinem Amtskollegen Igor Chaika gedenkt Bürgermeister Henning Schünhof der Opfer der ukrainischen Unabhängigkeitskämpfe vor 30 Jahren.

Zu den Stationen des Kovel-Besuches gehörte unter anderem der Besuch der Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag der ukrainischen Unabhängigkeit. „Außer einer Parade und einer Kranzniederlegung am Ehrenmal gehörte auch ein dreistündiges Programm im Kulturzentrum der Stadt dazu.“ Weitere Termine waren ein Besuch bei der dortigen Feuerwehr und einer Kirchengemeinde. „Zudem hatte Lilli Bischoff auch den Kontakt zu einigen Familienhergestellt, bei denen wir zu Gast sein durften. Wie schon bei den offiziellen Terminen war die Atmosphäre sehr herzlich.“ Vor diesem Hintergrund haben Henning Schünhof und sein Amtskollege auch vereinbart, den Kontakt zu intensivieren. „Diese Bemühungen sollen sich aber nicht nur auf Kovel und Barsinghausen beschränken, wir streben an mit allen unseren Partnerstädten die Kontakte zu intensivieren.“, blickt der Verwaltungschef voraus. Zudem sollen die Kontakte auch über die Verwaltungsspitze und die Politik hinausreichen. „Es würde mich freuen, wenn auch zwischen den Vereinen und Verbänden und Einrichtungen wie beispielsweise den Sportvereinen ein Austausch entstehen würde“, macht Henning Schünhof deutlich. Denkbar sei auch ein regelmäßiger Austausch zwischen den Verwaltungen auf unterer Ebene. „Ich sehe darin ein großes Potenzial, dass wir voneinander lernen.“ Während die Delegation in der Ukraine weilte, waren parallel 11 Kinder aus Kovel in Barsinghausen, um ein paar unbeschwerte Tage und Wochen bei Ihren Gastfamilien zu verbringen. Dieser seit Jahren etablierte Austausch soll auch in den nächsten Jahren stattfinden. Zurück in Barsinghausen hat Schünhof am Dienstag dieser Woche mit den Kindern eine große Portion Eis in der Marktstraße gegessen. Fernab der persönlichen Begegnungen habe ihm die Reise nach Kovel auch einige geopolitische Zusammenhänge deutlich vor Augen geführt. „Beispielsweise werden einem nach dem zweimaligen Passieren der ukrainisch-polnischen Grenze erst die Vorzüge des Schengen-Systems klar“, so Henning Schünhof. Doch auch das Gedenken der Opfer des jüngsten Bürgerkrieges in der Ostukraine und der Unabhängigkeitskämpfe vor 30 Jahre habe ihm gezeigt, wie wichtig Frieden sei – „und wie lange dieser bereits bei uns in Westeuropa herrscht“.

Bürgermeister Henning Schünhof möchte gemeinsam mit seinem Amtskollegen aus Kovel den Austausch zwischen den Partnerstädten vertiefen.

Foto: privat