DEUTSCHLAND (red).

In Deutschland gibt es 51 Prozent weniger Feldlerchen als noch 1980. Eine Ursache ist die intensive Landwirtschaft – Foto: Manfred Delpho
Es ist das wohl bisher besorgniserregendste Bild über die Zukunft der Vögel: Ein aktueller Bericht des NABU-Dachverbandes BirdLife International zeigt, dass bei jeder zweiten Vogelart weltweit Verluste zu verzeichnen sind. Viele Populationen sind außerdem stark dezimiert. Fast die Hälfte aller Vogelarten weltweit weist Verluste auf. Das geht aus dem aktuellen Bericht „State of the World’s Birds 2022“ des NABU-Dachverbands BirdLife International hervor. Außerdem seien viele Vogelpopulationen stark dezimiert. Laut Bericht liegt ein Hauptgrund für den schlechten Zustand der Vogelbestände in der Landwirtschaft. Denn die zunehmende Mechanisierung, der Einsatz von Agrochemikalien und die Umwandlung von Grünland in Ackerland führten dazu, dass die Zahl der Feldvögel in Europa seit 1980 um 57 Prozent zurückgegangen ist. Auch die nicht nachhaltige Waldbewirtschaftung und die massive Abholzung stellen Probleme für die Vogelwelt dar.
„Das bisher besorgniserregendste Bild der Zukunft der Vogelarten“: Außerdem bekommen Vögel weltweit bereits jetzt die Folgen der Klimakrise zu spüren: Geringere Niederschläge für Feuchtgebietsarten, reduzierte Verbreitungsgebiete von Gebirgs- und polaren Vogelarten gehören zu den Problemen wie auch zunehmende Brände, Dürren und Stürme. Dazu kommen weitere negative Effekte wie invasive Arten, Jagd, Flächenverbrauch und Energieinfrastruktur. Der aktuelle Statusreport zeichne laut NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller das bisher besorgniserregendste Bild der Zukunft der Vogelarten und damit auch des gesamten Lebens auf der Erde. Wir müssen uns mit aller Kraft gegen die schädliche Praxis in der Land- und Forstwirtschaft als auch den Effekten der Klimakrise entgegenstellen, betont Miller. Der Bericht zeigt aber auch, dass durch entschlossenes Handeln Arten gerettet und Natur wiederhergestellt werden kann. Seit 2013 haben weltweit fast 730 bedrohte Vogelarten direkt von den Maßnahmen der BirdLife-Partnerschaft profitiert. In Europa wäre etwa der Waldrapp ohne gezielten Artenschutz ausgestorben. So wurden etwa 450 wichtige Vogel- und Biodiversitätsgebiete (IBA) durch die Lobbyarbeit von BirdLife Partnern als Schutzgebiete ausgewiesen.
Foto: Manfred Delpho