Vom Deister in den Maghreb: Kommunalkonferenz mit der marokkanischen Stadt Tiznit findet bei der Alten Zeche statt

BARSINGHAUSEN (red).

Kommunen sollen international voneinander lernen. Das ist das Ziel des „Kommunalen Wissenstransfers Maghreb‐Deutschland“. Aus der marokkanischen Stadt Tiznit ist deswegen in dieser Woche eine Delegation zu Besuch in Barsinghausen, um über Bürgerbeteiligung bei kommunalen Projekten miteinander diskutieren. „Ein solcher Austausch weitet nicht nur unser eigenen Blick auf die Fragen, die wir uns in Barsinghausen stellen, sondern hilft auch den Kommunen in den maghrebinischen Staaten, ihre sozialen Strukturen zu stärken;“ berichtet Bürgermeister Marc Lahmann. „neben unseren Bemühungen um die Integration in geflüchteter Menschen in Barsinghausen helfen wir zugleich, mögliche Fluchtursachen in den Herkunftsstatten zu bekämpfen“, ergänzt der Erste Stadtrat Dr. Thomas Wolf. Für das 75.000 Einwohner starke Tiznit im Süden Marokkos steht genau diese Beteiligung im Mittelpunkt ihres Projektes: Die Kommunalverwaltung hat mit Ideenwettbewerben begonnen, um Jugendliche stärker in die Stadtentwicklung einzubinden. Dies geschieht mit enger Einbindung der lokalen Zivilgesellschaft. Bei ihrem Besuch in Barsinghausen möchte die dreiköpfige Delegation, bestehend aus Vertretern der Verwaltung und des Gemeinderates, die zielorientierte Steuerung der Stadt und die Jugendbeteiligung kennenlernen. Begleitet wird sie auch von einer Vertreterin des marokkanischen Ministeriums für lokale Angelegenheiten, mit dem Tiznit eng zusammenarbeitet. Vom Austausch profitieren alle Beteiligten: Das Kennenlernen anderer kommunaler Lösungsansätze ist eine fachliche Bereicherung und die globale Vernetzung stärkt das internationale Profil beider Kommunen. Seit 2016 wird durch das Projekt der Erfahrungsaustausch zwischen deutschen Städten und Städten aus Algerien, Marokko und Tunesien unterstützt. Mittlerweile sind 14 deutsche Städte aktiv und setzen mit insgesamt 18 maghrebinischen Städten gemeinsam Projekte auf städtischer Ebene in Marokko, Algerien und Tunesien um. Die Themen orientieren sich an den konkreten Bedarfen der maghrebinischen Städte und umfassen neben Abfallwirtschaft, Energie und Stadtentwicklung auch den Bereich der Bürgerbeteiligung. Finanziert werden der Besuch und die Projektdurchführung in Tiznit durch das Projekt „Kommunaler Wissenstransfer Maghreb‐Deutschland “, das von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) gemeinsam mit der Servicestelle Kommunen  Kommunen in der Einen Welt von Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) durchgeführt wird. Weitere Informationen zum Kommunalen Wissenstransfer Maghreb‐Deutschland gibt es im internet unter: skew.engagement-global.de/wissenstransfer-maghreb-deutschland.html.

Foto: Stadt Barsinghausen