Von der Stromtrasse SuedLink bis zur Leinenpflicht für Hunde ist alles dabei

Rat arbeitet umfangreiche Tagesordnung in dreieinhalb Stunden ab

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Bürgermeister Marc Lahmann und Ratsvorsitzender Bernd Gronenberg nehmen eine Unterschriftenliste von 130 Hundehaltern aus Kirchdorf entgegen.

BARSINGHAUSEN (ta). Zum Jahresabschluss hatte der Barsinghäuser Rat noch einmal eine pralle Tagesordnung vor der Brust. Im Rahmen der Einwohnerfragestunde beschwerte sich eine Hundehalterin über die Einrichtung eines Wildschongebietes in der Kirchdorfer Gemarkung und der damit verbundenen ganzjährigen Leinenpflicht für Hunde. Sie widersprach nicht nur einer Darstellung der Jägerschaft, dass die Haustiere das Wild vertreiben würden, sondern übergab auch eine Liste mit 130 Unterschriften von anderen Hundebesitzern an Bürgermeister Marc Lahmann und den Ratsvorsitzenden, Bernd Gronenberg. In einer schriftlichen Stellungnahme widersprach Naturschützerin Hannelore Owens prompt. Die Aufhebung des Leinenzwangs wäre eine Niederlage für den Artenschutz. Sie selber habe öfters beobachtet, dass Hunde auch während der Brutzeit von Vögeln frei über die Felder liefen. Als Kompromiss schlug Owens vor, dass die Stadtverwaltung eine bestimmte Fläche ausweisen solle, wo Hunde das ganze Jahr rumtollen dürften. Desweiteren kritisierte Owens die Stadt für falsch oder gar nicht durchgeführte Ausgleichsflächen in der Kirchdorfer Feldmark. Aus diesem Grund habe sie sich auch schon bei der Naturschutzbehörde beschwert, denn die Stadt sei ihrer Unterhaltspflicht in den letzten sechs Jahren nicht nachgekommen. Baudirektor Tobias Fischer sagte hierzu eine Klärung zu.

Hinsichtlich der Pläne des Netzbetreibers Tennet für die Führung für die Stromtrasse SuedLink teilte Lahmann mit, dass die Firma die Antragsunterlagen am heutigen Freitag einreichen werde. Ob darin die Route westlich oder östlich von Hannover gemeint sei, sei noch unklar. Wie Deister Echo berichtete, hatte Lahmann zusammen mit einer ganzen Reihe von Bürgermeistern von Kommunen aus der westlichen Region Hannover vor wenigen Wochen eine Resolution gegen Intransparenz und gegen die fehlende Informationspolitik von Tennet eingereicht. Diese Resolution, in der die Landesregierung aufgefordert wird, die Vorgehensweise Tennets zu rügen, segnete der Rat einstimmig ab. FDP-Fraktionsvorsitzender Bernhard Klockow forderte dazu auf, noch im Januar eine öffentliche Informationsveranstaltung zu dem Thema anzuberaumen. Dem stimmte SPD-Vorsitzender Reinhard Dobelmann uneingeschränkt zu. „Wir brauchen eine Bürgerbeteiligung zum Trassenverlauf, sagte er.

IMG_3470Zum geplanten Neubau der Wilhelm-Stedler-Schule gibt es eine Wendung zu vermelden. Laut Lahmann hätten konstruktive Gespräche mit der Klosterkammer stattgefunden. Diese sei nun einem Verkauf ihres Grundstücks nicht abgeneigt. Ein Tausch des schulvorderseitigen mit dem rückwärtigen Grundstück wäre möglich, wenn der Tauschwert stimmte, so der Verwaltungschef. Einigkeit im Rat herrschte ferner beim geplanten Skaterparcours, der nun bis 2016 im künftigen Bürgerpark im Sanierungsgebiet „Soziale Stadt“ entstehen soll. Einstimmig beschlossen wurde auch die Baumaßnahme Fritz-Ahrberg-Halle, die mit 280.000 Euro saniert werden soll. Die erforderlichen Mittel für 2015 in Höhe von 170.000 Euro werden in den Finanzhaushalt 2015 eingestellt. Für die Planungsjahre 2016 sind 100.000 Euro und für 2017 10.000 vorgesehen.

Streit gab es bei der Förderung des Tourismusvereins. Vorsitzender Rainer Krabbe hatte 8000 Euro zur Finanzierung des Tourist Office in der Osterstraße beantragt. Ohne einen städtischen Zuschuss müsse das Büro wohl geschlossen werden, hatte Krabbe schon vor Wochen betont. Dem Rat präsentierte er jetzt ein einseitiges Konzeptpapier sowie Broschüren, in denen die Vereinsaktivitäten aufgelistet sind. CDU und FDP sprachen sich dafür aus, den Verein mit 8000 Euro pro Jahr zu unterstützen. Auch Kerstin Beckmann /AfB) lobte die Arbeit des Tourismusvereins, 5700 Euro aus Haushaltsmitteln für den Bereich Tourismus sollten bereitgestellt werden, sagte sie. SPD und Grüne wollen hingegen nur 4000 Euro zuschießen, wenn der Verein ein schlüssiges Konzept zum Barsinghäuser Tourismuswesen vorlegt. Grünen-Ratsherr Hagen Riemer mochte in dem vorgelegten Papier Krabbes jedoch kein wahres Konzept erkennen. Mit den Stimmen der Ratsmehrheit blieb es am Ende bei dem Sperrvermerk für die Fördersumme in Höhe von 4000 Euro.

 

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