Prof. Dr. Bernhard Gotto referiert am Donnerstag, 19. September
REGION (red). Auf Einladung der Gedenkstätte Ahlem spricht Prof. Dr. Bernhard Gotto am Donnerstag, 19. September, im Regionshaus an der Hildesheimer Straße 18 in Hannover über die nationalsozialistische „Volksgemeinschaft“. Dabei nimmt er die Vergangenheit und Gegenwart einer zerstörerischen Sehnsuchtsformel in den Blick und untersucht, warum so viele Menschen einen nationalsozialistischen Konzept von Gemeinschaft verfielen – und welche Anziehungskraft das bis heute hat. Der Vortrag beginnt um 19 Uhr, der Eintritt ist frei.
Die Idee einer Gemeinschaft aller Deutschen, die soziale und weltanschauliche Trennlinien überwindendet, reicht weit bis ins 19. Jahrhundert zurück. Während der Weimarer Republik wurde die „Volksgemeinschaft“ zur politischen Parole gegen eine pluralistische Gesellschaft, doch erst in der NS-Diktatur zeigten sich ihre mörderischen Konsequenzen. Der Vortrag von Bernhard Gotto dokumentiert die Entwicklung der „Volksgemeinschaft“ bis 1933 und geht der Frage nach, warum das nationalsozialistische Konzept dieser „Volksgemeinschaft“ so vielen Menschen attraktiv erschien. Er zeigt auf, welche Mechanismen der Ausgrenzung, Diskriminierung und Verfolgung aus dem Konzept erwuchsen, wer sich daran beteiligte und wer darunter zu leiden hatte. Schließlich greift er die rechtspopulistische Aneignung des Begriffs auf und erklärt, warum die Rede von einer „Volksgemeinschaft“ in unserer Gegenwart einen Sprengsatz für den Zusammenhalt der demokratischen Gesellschaft bedeutet.
Wann: Donnerstag, 19. September 2024, 19 Uhr
Wo: Haus der Region, Hildesheimer Str. 18, 30169 Hannover
Foto: Region Hannover