Wählen ab 16: Sozialverband fordert mehr Mitbestimmung von Jugendlichen

REGION/NIEDERSACHSEN (red).

Zahlreiche Studien zeigen, dass gerade Kinder und Jugendliche besonders verheerend von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen sind – und voraussichtlich auch auf lange Sicht sein werden. Egal, ob Homeschooling oder mangelndes Impf-Angebot: Sie trifft die Krise besonders hart. Anlässlich des internationalen Tags der Jugend forderte die Jugendorganisation des Sozialverbands Deutschland (SoVD) in Niedersachsen deshalb, dass junge Menschen ab 16 nicht nur bei Kommunal-, sondern auch bei Landtagswahlen abstimmen dürfen und somit mehr Mitspracherecht erhalten. Schon seit Langem setzt sich die SoVD-Jugend in Niedersachsen für das Wahlrecht ab 16 auch auf Landesebene ein. Bislang sperrt sich die Landesregierung jedoch dagegen, diesen Vorschlag umzusetzen. Aus Sicht der Jugendorganisation hat aber insbesondere die Corona-Pandemie gezeigt, dass die Bedürfnisse von jungen Menschen nicht weiter vernachlässigt werden dürfen. „Gerade Jüngere mussten in den vergangenen anderthalb Jahren Entscheidungen von Politiker*innen mittragen, obwohl immer wieder deutlich wurde, dass ihre Probleme und ihr Alltag dabei kaum eine Rolle gespielt haben“, kritisiert Benedict Schmidt, Sprecher der SoVD-Jugend in Niedersachsen. Daher sei es jetzt an der Zeit, dass die Landesregierung ihre Blockadehaltung aufgebe und Jugendlichen ab 16 Jahren auch die Stimmabgabe bei der Landtagswahl im kommenden Jahr ermögliche. „Die Herabsetzung des Wahlalters wäre nur fair. Immerhin betreffen viele Gesetze die Zukunft und damit auch die Jugendlichen in ihrem späteren Leben. Deshalb sollten sie schon jetzt mitentscheiden dürfen“, sagt Schmidt. So könnten junge Menschen frühzeitig lernen, Verantwortung zu übernehmen und mit ihr umzugehen. Denn: Bewegungen wie „Fridays for Future“ zeigten, dass Jugendliche durchaus politisch sind und etwas zu sagen haben. „Eine Politik, die für alle gelten soll, darf junge Menschen nicht ausschließen“, betont der Jugend-Sprecher.