Tatsächliche Kosten für die Baumaßnahme liegen deutlich über den veranschlagten Mitteln in Höhe von 30.000 Euro
EGESTORF (ta). Genau vor einem Jahr hat der Rat beschlossen, maximal 30.000 Euro für die Sanierung des Ehrenmals am Steinradweg in Egestorf zur Verfügung zu stellen. Im gestrigen Bauausschuss erklärte Baudirektor Alexander Wollny, dass sich die tatsächlichen Kosten für die Maßnahme deutlich höher darstellten, nämlich zirka 45.000 bis 50.000 Euro. In Zusammenarbeit mit einem beauftragten Statiker habe die Verwaltung eine mögliche Umbauvariante erarbeitet. Demnach sollten die Stele in der Höhe um 1,40 Meter verringert und eine der Stufen entfernt werden. So seien keine Erdarbeiten nötig und die nahe stehende Eiche werde nicht gefährdet. Der Start der Ausschreibung sei jetzt möglich. Um die Finanzierungslücke in Höhe von rund 20.000 Euro zu schließen, wolle man die örtlichen Vereine kontaktieren, um zu erfragen, ob die sich finanziell beteiligen würden, informierte Wollny. Klaus-Detlef Richter entgegnete, die Vereine seien nach seiner Kenntnis nicht befragt worden. Außerdem sei die Finanzierung des Projektes eine Aufgabe der Stadt – „warum sollten sich die Vereine also an den Kosten beteiligen?“ Ein Vereinsvertreter wies ausdrücklich darauf hin, dass die Statuten der Vereine solche Mitfinanzierungen ausschließen würden. Soll hier der „Schwarze Peter“ im Falle eines Scheiterns der Pläne etwa schon jetzt den Vereinen zugeschoben werden, fragte er. Auch die Form der Ausschreibung der Baumaßnahme sorgte unter den Bürgern für Missfallen. Das könnte doch ein örtlicher Steinmetz-Betrieb nach dessen Aussage schon für 20.000 Euro erledigen, hieß es in einer Wortmeldung. Darauf antwortete Michael Dettmann, Fachdienstleiter vom Tiefbauamt, auf mündliche Angebote könne die Verwaltung im Rahmen der Ausschreibung nicht reagieren, es sei aber möglich, dass der Steinmetz sein Angebot noch einmal schriftlich einreiche. Grünen-Ratsherr Christian Röver bezeichnete es als nicht optimal, die Vereine anzuschreiben. Besser wäre eine Bürgerversammlung. CDU-Ratsherr Max Matthiesen meinte, der Ratsbeschluss zum Erhalt des Ehrenmals habe Gültigkeit und man solle jetzt Streit und weitere Verzögerungen vermeiden. „Befremdlich“ nannte es SPD-Ratsherr Henning Schünhof, dass die Vereine vorab nicht angesprochen worden seien. Denkbar sei zwar ein nicht materieller Beitrag der Vereine, diese sollten aber keineswegs finanziell beteiligt werden. Daher lehne die SPD die jetzigen Pläne der Verwaltung ab, so Schünhof.
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