BARSINGHAUSEN/ORTSTEILE (red).
Die Vorsitzende vom örtlichen Naturschutzbund, Elke Steinhoff, informiert über aktuelle Themen und Projekte in Barsinghausen:
„Projekt Wildbienenhotel und Nistkastenbau: Bereits ca. 50 Wildbienenhotels und ebenso viele Vogelnistkästen sowie ca. 20 Eulenkästen hat unsere dreiköpfige Arbeitsgruppe bereits gebaut und an vielen geeigneten Stellen im Barsinghäuser Gebiet aufgestellt. Zusätzliche Helfer mit handwerklichem Geschick bei gelegentlichen Arbeitseinsätzen sind willkommen.
Projekt Blühflächenpflege: Hier ist für 2020 erst einmal alles erledigt: unser Rottkamp-Garten und die Blühfläche an der Stoppstraße sind gemäht und abgeräumt, ebenso die Bullerbachtalwiesen. An der von uns mit betreuten Ökokontofläche in Eckerde sind noch Mäharbeiten notwendig, hierfür sind aber die Stadt bzw. die Stadtwerke verantwortlich. Wir haben auch eine Handreichung erstellt und an alle Landwirte geschickt, in der die sachgerechte und fachlich richtige Blühflächenanlange und Pflege beschrieben wird.
Projekt Kindergruppe: Wir haben 2 neue Betreuer für eine NABU-Kindergruppe, aus Corona-Gründen müssen wir diese Gruppenaktionen vorerst leider ausfallen lassen.
Zusammenarbeit mit der Stadt Barsinghausen: Die Kontakte des NABUs zur Verwaltung und Politik sind bisher konstruktiv verlaufen, wir mischen uns in Natur- und Umweltbelange ein und arbeiten zusammen an Problemen und Zielsetzungen auch in Fragen des Bauens und Wohnens. Auf unserer Homepage www.nabu-barsinghausen.de kann jede*r nachlesen, welche Natur- und Umweltschwerpunkte uns wichtig sind, hierzu stellten wir den/der Bürgermeisterkandidaten*in 8 Fragen, worauf wir auch Antworten erhielten.
Exkursionen, Vorträge und Gruppen-Treffen: Diese Veranstaltungen müssen wir bis auf Weiteres leider ruhen lassen und hoffen sehr auf bessere Zeiten.
Landschaftsschutz, Baumschutz, Gewässerschutz: In diesem Corona-Jahr müssen wir alle auf die gemeinsamen Gewässerbegehungen verzichten, stattdessen führten wir ein sehr konstruktives Gespräch mit dem Unterhaltungsverband über Gewässerrandstreifen und Ausgleichsmaßnahmen.
Projekt Volksbegehren Artenschutz jetzt! – Dank an alle, die Unterschriften gesammelt und beim NABU abgegeben haben. Mit Hilfe fleißiger Unterschriftensammler*innen haben wir es vorzeitig, bereits während der 1. Etappe, geschafft: bis zum 1.11.2020 wurden niedersachsenweit 138.118 Unterschriften, ein Mehrfaches der erforderlichen Zahl, registriert. Politik, Agrarindustrie, Landwirtschaft, Forstwirtschaft auf der einen und der NABU, die Imker und die Grünen auf der anderen Seite saßen über Monate gemeinsam an einem Tisch und handelten die Punkte aus. Gemeinsam mit weiteren 224 Unterstützergruppen hat als maßgeblicher Verhandlungspartner der NABU statt des Volksbegehrens nun den „Niedersächsischen Weg“ eingeschlagen. Dazu gab es im NABU intern teils heftige Debatten und Videokonferenzen. Letzte Woche wurden im Landtag wichtige Punkte einstimmig (!!!) bei 2 Enthaltungen beschlossen und sollen bereits am 1. Januar in Kraft treten, auch gibt es realistische, gemeinsam ausgehandelte Finanzierungskonzepte für die Umsetzung der Naturschutzmaßnahmen. Der öffentliche Druck hat geholfen, die verantwortlichen Politiker und Wirtschaftsverbände haben die Notwendigkeit zu mehr Natur- und Artenschutz eingesehen. Nun muss dennoch weiter gearbeitet werden, denn es wurde nur ein 1. entscheidender Schritt in die neue Richtung getan. Es liegt noch sehr viel harte Arbeit vor uns, hier bei uns vor der Haustür, draußen im Lande und weltweit sowieso.“