NIEDERSACHSEN (red).
Einen Bauernhof, der mit der Aufzucht und dem Verkauf von Schweinen, Hühnern und Kühen sein Geld verdient, gibt es in Niedersachsen kaum noch. Die meisten Landwirte haben sich auf die Haltung einer Tierart spezialisiert, um den weltweit höchsten Anforderungen gerecht zu werden. Für viele Bauern waren die gesetzlichen Vorgaben und Standards zum Beispiel die strengen Vorschriften der neuen Düngeverordnung, das Verbot der betäubungslosen Kastration und der Verzicht des Kupierens von Ringelschwänzen beim Schwein sowie die Auflagen zur Haltung von Sauen in Kastenständen, jedoch auch ein Grund ihre Tierhaltung aufzugeben. Vor allem in den vergangenen drei Jahren beschleunigte sich dieser Trend, schreibt der Landvolk-Pressedienst. Der Strukturwandel macht sich auch in den aktuellen Zahlen des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) bemerkbar. Nach den Ergebnissen der Landwirtschaftszählung 2020, hielten im Jahr 2020 in Niedersachsen von allen 35.348 landwirtschaftlichen Betrieben nur noch 25.431 Betriebe (71,9 Prozent) Vieh. Damit sank die Zahl der viehhaltenden Betriebe in den vergangenen zehn Jahren um 22,3 Prozent. Noch stärker als die der Zahl der Milchviehhalter reduzierte sich im Zehnjahreszeitraum die Zahl der Schweinehalter. 2020 hielten 6.203 Betriebe in Niedersachsen knapp 8,6 Mio. Schweine. Im Jahr 2010 wirtschafteten noch 10.990 Betriebe mit rund 8,4 Mio. Schweinen. Innerhalb von zehn Jahren reduzierte sich die Zahl der Betriebe somit um 43,6 Prozent. Allerdings stieg der Tierbestand in diesem Zeitraum um 1,7 Prozent. Die durchschnittliche Zahl der Tiere pro Bauernhof erhöhte sich somit von 767 auf 1.382. Zum Vergleich, bundesweit wurden zum Stichtag 1. März 2020 rund 826 Schweine je Betrieb gehalten.
Foto: Landvolk