Wenn der Grasweg zum „Canale grande“ wird

CDU-Politiker und Verwaltungsmitarbeiter diskutieren mit Anwohnern, wie man der Wassermassen bei Starkregen Herr werden kann  

IMG_3875BARSINGHAUSEN (ta). Die noch bis vor wenigen Jahren bestehenden Freiflächen am Grasweg und auch am Heckenweg wurden bekanntermaßen Schritt für Schritt mit Wohneinheiten bebaut. Nun reichen die vorhandenen Abflusskanäle bei einer Wetterlage mit Starkregen immer seltener aus, um die Wassermassen aufzunehmen. Im Rahmen eines CDU-Ortstermins machten heute rund 20 Anlieger ihrem Ärger Luft.

Es sollte bekannt sein, dass es sich hier um ein Feuchtgebiet handele. Von Seiten des Bauträgers, aber auch von der Stadt sei vieles versäumt worden, monierte eine Anwohnerin. Bei Wolkenbrüchen verwandele sich der Grasweg in einen riesigen Teich. Wasser und Schlamm liefen dann in ihre Wohnung, empörte sich eine Wohnungseigentümerin, noch nicht einmal die Feuerwehr habe etwas tun können. Die Anlieger sind sind sicher, dass der bestehende Abwasserkanal einfach nicht ausreicht. Ein weiterer Bürger wies darauf hin, dass es durch die Hanglage schon seit Jahrzehnten zu Problemen gekommen sei, allerdings hätten die sich in den letzten Jahren noch verschärft.

Rafael Krause von der Stadtentwässerung sagte, die Kanäle seien für alle drei Jahre wiederkehrende Starkregenereignisse ausgelegt. Jochen Möller, Geschäftsführer der Stadtwerke, bedauerte die Situation, Regen mit 36 Litern und mehr auf den Quadratmeter kämen alle paar Jahre vor. Konkrete Zusagen zu baulichen Veränderungen seien jetzt nicht möglich, man wolle aber eine vernünftige Lösung finden, so Möller. Laut dem stellvertretenden Bürgermeister und CDU-Ratsherr, Karl-Heinz Neddermeier, wäre ein Durchstich zu den Kanälen an der Wilhelm-Heß-Straße eine Option, die im nächsten Bauausschuss erörtert werden soll. So könne mehr Raum für die sich rückstauenden Wassermassen geschaffen werden. Die Vergrößerung des Kanals am Grasweg würde hingegen zu Kostenbeteiligungen der Anlieger und zu neuem Ärger führen, gab Neddermeier zu bedenken.

IMG_3876Zweites Thema beim Ortstermin war die auswuchernde Hecke im Heckenweg, durch die der Fußgängerweg in manchen Abschnitten kaum noch begangen werden kann. Gerade für ältere Menschen mit Rollatoren und für Kinder stelle dies eine Gefährdung dar. Gleichzeitig behindere die Hecke die freie Sicht der Autofahrer. Hier müsse ein Spiegel etabliert werden oder die Hecke müsse verschwinden, forderte eine Anwohnerin. Für den Rückschnitt der Hecke seien ganz klar die Grundstückseigentümer zuständig, unterstrich Neddermeier.

 

IMG_3880Foto: ta