Wer flattert denn da durch den winterlichen Garten?

Bundesweite Zählaktion vom 8. bis 10. Januar

Der Eichelhäher war ein häufiger Gast in Niedersachsens Gärten und Parks. – Foto: Ulrich Sach/www.naturgucker.de

NIEDERSACHSEN (red). NABU und NAJU Niedersachsen rufen vom 8.-10. Januar zur elften „Stunde der Wintervögel“ auf. Bundesweit laden NABU und sein bayerischer Partner Landesbund für Vogelschutz (LBV) zur Teilnahme an Deutschlands größter Mitmachaktion ein. Dann können Vogelfreundinnen und ‑freunde eine Stunde lang Vögel beobachten, zählen und dem NABU melden. „Damit kann jede und jeder mithelfen, eine detaillierte Momentaufnahme der Vogelwelt in unseren Städten und Dörfern zu ermöglichen“, so Philip Foth vom NABU Niedersachsen. „Die so erfassten Daten tragen dazu bei, unsere heimischen Vögel besser zu schützen.“ Die „Stunde der Wintervögel“ ist die größte wissenschaftliche Mitmachaktion Deutschlands. 2020 hatten sich an der Aktion mehr als 143.000 Menschen beteiligt, über 15.000 davon allein in Niedersachsen. Der Haussperling ergatterte damals den Spitzenplatz als häufigster Wintervogel in Niedersachsens Gärten, Kohlmeise und Blaumeise folgten auf Platz zwei und drei. Fachleute des NABU konnten anhand der langjährigen Zählung nachweisen, dass die winterlichen Vogelzahlen in den Gärten stark von der Witterung abhängen. In kalten und schneereichen Wintern kommen deutlich mehr Vögel in die Nähe der Menschen. Die lange Reihe zunehmend milder Winter führte zuletzt zu sinkenden Wintervogelzahlen. „Besondere Aufmerksamkeit gilt in diesem Winter der Blaumeise“, so Philip Foth, „Im vergangenen Frühjahr war in weiten Teilen Deutschlands eine vom Bakterium Suttonella ornithocola ausgelöste Epidemie aufgetreten, der Tausende Vögel dieser Art zum Opfer fielen.“ Bei der jüngsten großen Vogelzählung, der „Stunde der Gartenvögel“ im vergangenen Mai, wurden entsprechend weniger Blaumeisen beobachtet. Hotspots in Niedersachsen waren die Landkreise Ammerland, Oldenburg und Osterholz. Für die Fachleute ist es spannend herauszufinden, ob dieser Effekt auch im Winter noch spürbar ist. Dass die winterlichen Gartenvögel zu den beliebtesten Vogelarten Deutschlands gehören, zeigt der aktuelle Zwischenstand bei der ersten öffentlichen Wahl zum Vogel des Jahres. Mit Stadttaube, Rotkehlchen, Amsel und Haussperling stehen allein vier Wintervögel in den Top Ten. Auch die Blaumeise auf Rang elf und der Star auf Rang 14 haben noch gute Chancen auf die Stichwahl, die unter den zehn ersten Plätzen stattfindet. Schon weit über 100.000 Menschen haben bisher ihren gefiederten Favoriten nominiert. Noch bis zum 15. Dezember kann jeder seine Stimme bei der Vorwahl abgeben. Nach der „Stunde der Wintervögel“ beginnt dann ab dem 18. Januar die Hauptwahl unter den Top Ten.

Wie funktioniert die Vogelzählung? – Die „Stunde der Wintervögel“ ist Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion. Jede*r kann eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zählen und dem NABU melden. Von einem ruhigen Beobachtungsplätzchen aus wird von jeder Art die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu beobachten ist. Die Beobachtungen können dann bis zum 18. Januar online gemeldet werden. Zudem ist am 9. und 10. Januar für die telefonische Meldung jeweils von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Rufnummer 0800-1157-115 geschaltet. Nutzen Sie auch die App. Oder melden Sie per Post: Einfach von einem unserer Teilnahmeflyer die Meldebogen-Postkarte abtrennen, mit 60 Cent frankieren und bis zum 20. Januar an NABU, Stunde der Wintervögel, 10469 Berlin absenden (Datum des Poststempels).

Foto: Ulrich Sach/www.naturgucker.de