Widerstand gegen den möglichen Bau einer ICE-Trasse formiert sich

Heute hatte die Bürgerinitiative Groß Munzel/Holtensen zu einer ersten Bürgerversammlung eingeladen / Schriftliche Einwände gegen das Bahnprojekt müssen bis zum 2. Mai eingereicht werden

IMG_0639

GROß MUNZEL/HOLTENSEN/OSTERMUNZEL (ta). Jetzt muss alles ganz schnell gehen, denn laut eines Planentwurfs des Bundesverkehrswegeplans steht der drohende Neubau einer zweigleisigen ICE-Trasse durch das Calenberger Land und die Munzelner Feldmark wieder auf der Agenda. Einsprüche gegen das Bahnprojekt müssen schon bis zum 2. Mai eingereicht werden. Aus diesem Grund hatte die Bürgerinitiative Groß Munzel/Holtensen heute eiligst eine erste Bürgerversammlung im Feuerwehrhaus in Holtensen organisiert. Schon vor 15 Jahren hatten ähnliche Pläne für Aufregung gesorgt. Der aktuelle Entwurf zur Streckenführung würde Seelze und Minden verbinden und dabei zwischen Dedensen und Ostermunzel über den Mühlenberg und weiter an Groß Munzel vorbei verlaufen. Vorgesehen sind sieben Jahre Planungs- und fünf Jahre Bauzeit, die kalkulierten Kosten würden sich auf rund 1,9 Milliarden Euro belaufen. „Ich dachte dieser Kelch würde an uns vorübergehen“, meinte der Vorsitzende der Bürgerinitiative, Gerald Schroth, der die Frist bis zur Einreichung der Stellungnahmen und Widersprüche als zu kurz bemessen bezeichnete. Nun werde die Arbeit gegen die Trasse viel Zeit und Energie kosten, dafür brauche man sowohl die Unterstützung aus der Bürgerschaft als auch von der Politik. Außerdem werde das Thema am Donnerstag, 14. April, im Bauausschuss und anschließend im Rat behandelt. Die Bürgerinitiative kritisiert, dass die Bahntrasse zu einer Zerschneidung der Landschaft mit einem Landschaftsschutz-, einem Wasserschutz- und einem Vogelrastgebiet führen werde. Außerdem würden die betroffenen Anwohner und Ortsteile mit zusätzlichem Lärm konfrontiert. Man müsse aber nicht alles auf die Spitze treiben, denn immerhin hätten die Menschen im Munzelner Bereich schon die Autobahn, die Mülldeponie und den nahen Flughafen vor der Tür. Deshalb sollte eine andere Lösung gefunden werden, so Schroth, dafür wolle man das Bewusstsein schärfen. Gleichzeitig gelte es, den räumlichen Widerstand aufzubauen, schon bevor die Phase des Planfeststellungsverfahrens beginne. Hierfür sollten Bürger und Institutionen Einsprüche gegen das Projekt formulieren. „Jeder muss wissen, worum es geht“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Bürgerinitiative, Bernd Gronenberg. Die BI will nun  Arbeitskreise bilden und auch die Landtagsabgeordneten anschreiben. Das nächste Treffen findet am Freitag, 15. April, 18 Uhr, wieder im Feuerwehrhaus Holtensen statt.

IMG_0638

IMG_0637

IMG_0642

IMG_0636

IMG_0635

Foto: ta